Zusammenfassung
Bei Versagen der konservativen Therapie der Detrusorhyperaktivität hat sich die sakrale Neuromodulation bewährt. Über die Modulation der Sakralwurzeln S3 oder S4 kann die Detrusorhyperaktivität gedämpft und damit eine klinische Besserung erreicht werden. Die Indikationsstellung erfolgt unter anderem auf der Grundlage einer videourodynamischen Untersuchung. Zunächst wird eine Teststimulation durchgeführt. Diese kann mit monopolaren Teststimulationselektroden als PNE-Test (perkutane Nervenevaluation) oder mit quadripolaren Tined-Lead-Elektroden im Two-stage-Verfahren erfolgen. Die Dauer der Testphase beträgt bis zu 2–4 Wochen. Bei subjektiver Beschwerdebesserung und Dämpfung der Detrusorhyperaktivität erfolgt die endgültige Implantation von Elektroden und Impulsgenerator. Die früher übliche offene Platzierung der Elektroden über eine Laminektomie wurde durch die radiologisch kontrollierte Implantation von Ankerelektroden (Tined-Lead-Elektroden) ergänzt und teilweise abgelöst. Es stehen verschiedene Impulsgeneratoren zum Anschluss an die Elektroden zur Verfügung. Die Patientin wird mit einem Programmiergerät versorgt, um von extern perkutan die Neuromodulation steuern zu können.