Zusammenfassung
Psychiatrische Notfälle erfordern die Schaffung geeigneter Umgebungsbedingungen, um Gefährdungen für die Patienten, aber auch für die Behandler zu minimieren. Neben dem psychopathologischen und somatischen Befund steht zunächst die Erhebung eigen- und fremdanamnestischer Informationen, ggf. auch die Asservation von Körpermaterial im Vordergrund. Bei Erregungszuständen sind eine beruhigende Zuwendung und ggf. eine angst- und spanungslösende bzw. antipsychotische Pharmakotherapie erforderlich. Bei Verdacht auf Intoxikationen sollte auf anticholinerge Pharmaka verzichtet werden. Immer muss auch an das Vorhandensein eines Delirs gedacht und dieses spezifisch behandelt werden. Hierbei sind auch mögliche Entzugssyndrome zu berücksichtigen. Ferner sind stuporöse Zustandsbilder abzugrenzen. Pharmakotherapeutisch ausgelöste Notfälle umfassen u. a. extrapyramidale Bewegungsstörungen, das maligne neuroleptische Syndrom, das serotonerge und das anticholinerge Syndrom.