Erschienen in:
05.12.2022 | NSCLC | Hauptreferate: Hauptprogramm der DGP
Molekulare Zytologie: Chancen und Herausforderungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Verena Tischler
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 1/2022
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Zusammenfassung
In unterschiedlichen Tumorentitäten, wie beispielsweise dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), ist die (wiederholte) Gewinnung von Proben zur Diagnose und zur Untersuchung von prädiktiven Markern aufgrund der anatomischen Verhältnisse in manchen Fällen schwierig. Hier werden häufig sehr kleine oder ausschließlich zytologische Proben gewonnen. Wie bereits gezeigt wurde, lassen sich zytologische Proben exzellent für die prädiktive Markeranalytik mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung und Next Generation Sequencing einsetzen. Auch beim zytologischen Probenmaterial ist wie beim formalinfixierten, paraffineingebetteten Gewebe eine strikte Qualitätskontrolle sowie eine Standardisierung der Laborprozesse von großer Bedeutung. Weitere Vorteile der zytologischen Proben sind die einfache und schnelle Überprüfung der Repräsentativität, zum Beispiel im Rahmen einer Rapid-on-site-Evaluation (ROSE) sowie die Möglichkeit zur Anfertigung von zwei- oder dreidimensionalen präklinischen Zellkulturmodellen. Somit kann das zytologische Probenmaterial in Ergänzung zur prädiktiven Markeranalytik direkt für funktionelle genomische Testungen, z. B. bei unklaren Variantenkonstellationen, expandiert werden. Hieraus können beispielsweise ergänzende Informationen für die Therapieentscheidung gewonnen werden, welche im molekularen Tumorboard in Zukunft hilfreich sein können.