Erschienen in:
11.03.2022 | Schwerpunkt
Nutzen der kardialen Magnetresonanzdiagnostik für Patienten mit Herzrhythmusstörungen
Von der Risikostratifizierung bis zur Intervention
verfasst von:
Dr. med. univ. S. Oebel, C. Jahnke, G. Hindricks, I. Paetsch
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) zählt mittlerweile zu den etablierten diagnostischen Verfahren in der Abklärung kardialer Krankheitsbilder. In der heutigen klinischen Elektrophysiologie ermöglicht die Bildgebungsmethode abseits der kardialen Basisdiagnostik bei Patienten vor interventionellen Eingriffen die Erstellung von dreidimensionalen Modellen der kardialen Zielstrukturen des geplanten ablativen Verfahrens, was Effizienz und Sicherheit des Eingriffs maßgeblich verbessern kann. Des Weiteren besitzt die CMR einen wesentlichen Stellenwert in der Risikostratifizierung im Rahmen der ICD(implantierbarer Kardioverter-Defibrillator)-Evaluation. Neben einer genauen Bestimmung der Pumpfunktion sind dank der detaillierten Gewebecharakterisierung die Darstellung und Quantifizierung von fibrotischen Arealen bzw. Narben als potenziellen arrhythmogenen Triggern möglich. Diese anatomische Zuordnung erlaubt zudem eine erhöhte Treffsicherheit im Rahmen der Ablation von substratgebundenen Arrhythmien. Im Vergleich hierzu stellt die interventionelle CMR als direkte Schnittstelle zwischen invasiver Elektrophysiologie und CMR-Bildgebung ein noch recht neues Betätigungsfeld dar. Erste klinische Erfahrungen im Bereich der Ablation von typischem Vorhofflattern konnten nicht nur die Machbarkeit des Konzepts belegen, sondern auch die klaren Vorteile einer bildgebungsgesteuerten elektrophysiologischen Prozedur erkennen lassen.