Erschienen in:
19.07.2021 | Pädiatrie | Pädiatrie aktuell – Forschung kurz notiert
Pädiatrie aktuell – Forschung kurz notiert
verfasst von:
Prof. Dr. Reinhold Kerbl
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 8/2021
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Auszug
Für gesunde Erwachsene ist mittlerweile mehrfach gezeigt, dass „Masken“ die Sauerstoffversorgung bzw. Blutgase nicht wesentlich beeinflussen und daher weitestgehend bedenkenlos sind [
1]. Für Kinder war diese Aussage bisher noch nicht ausreichend belegt. Nun hat eine italienische Studie diese Fragestellung weiter verfolgt [
2]. Insgesamt wurden 47 gesunde Kinder untersucht; diese wurden in eine Gruppe A (Alter ≤ 24 Monate,
n = 22) und eine Gruppe B (Alter 24 bis 144 Monate,
n = 25) unterteilt. Zunächst wurden Sauerstoffsättigung, endexspiratorische CO
2-Werte (etCO
2), Atemfrequenz und Herzfrequenz ohne Maskenverwendung für 30 min aufgezeichnet, danach weitere 30 min während des Tragens einer „chirurgischen“ Maske. Anschließend erfolgte noch ein 12-min-Gehtest. Während des Maskentragens ohne Belastung ergaben sich weder in Gruppe A noch Gruppe B signifikante Änderungen von Sauerstoffsättigung, etCO
2, Atemfrequenz und Herzfrequenz. Lediglich während des 12-min-Gehtests kam es in Gruppe B zu einem Anstieg von Herzfrequenz (105 vs. 96/min) und Atemfrequenz (26 vs. 22/min). Die Untersuchung zeigt, dass chirurgische Masken auch bei Kleinkindern die Blutgase nicht signifikant verändern. Dahingestellt bleibt, ob eine „Maskenpflicht“ für Kleinkinder auch infektiologisch-epidemiologisch vorteilhaft ist – diesbezüglich gibt es nach wie vor keine belastbare Evidenz. …