Erschienen in:
12.08.2021 | Obstipation | Arzneimitteltherapie
Akuttherapie der funktionellen Obstipation – Was ist sicher wirksam?
verfasst von:
Ursula Gramlich, Julia Zahn, Antje Neubert, Wolfgang Rascher
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Ziele der Pharmakotherapie der funktionellen Obstipation sind zunächst die Aufhebung der akuten Verstopfung (Desimpaktion) und anschließend die Sicherstellung einer regelmäßigen schmerzfreien Darmentleerung mittels stuhlaufweichender Langzeittherapie. Analysiert wird der wissenschaftliche Stand der akuten Pharmakotherapie der Obstipation mit Klysmen als auch mit oralem Macrogol hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit. Häufig werden zur Akuttherapie phosphathaltige Klysmen eingesetzt, die in der Vergangenheit gelegentlich zu schwerwiegenden Komplikationen geführt haben, auch mit Todesfolge. Diese schwerwiegenden Komplikationen werden in einer Fallschilderung einer 16-Jährigen exemplarisch aufgezeigt. Die regulatorischen Hintergründe und aktuellen Änderungen mit neuen Kontraindikationen werden dargelegt, da sie auch für die Verordnung und Erstattung wichtig sind. Eine gute Alternative einer sicheren und sachgerechten Pharmakotherapie der akuten Obstipation ist die orale Gabe von hochdosiertem Macrogol, deren Indikation und Dosierung dargestellt werden. Klysmen sind insbesondere bei Kindern unter 6 Jahren gefährlich, wenn der Einlauf nicht zeitgerecht ausgeschieden wird.