Erschienen in:
23.04.2020 | Verletzungen des Beckens | CME
Kindliches Beckentrauma
verfasst von:
Dr. A. Gänsslen, A. Weinberg
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2020
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Zusammenfassung
Hauptursache der seltenen kindlichen Beckenringverletzungen ist ein Hochrasanztrauma mit einer hohen Begleitverletzungsrate und Letalität bis zu 6 %. Anatomische Besonderheiten bedingen oft komplexe Beckentraumata. Die Notfallbehandlung orientiert sich an Standards des Erwachsenen. Die Definitivbehandlung ist meist konservativ, zunehmend mithilfe kindgerechter Implantate. Langzeitfolgen, insbesondere nach instabilen Beckenringverletzungen, sind zu berücksichtigen. Klinisches und radiologisches Ergebnis korrelieren miteinander. Wegen der schwierigen radiologischen Beurteilung werden Acetabulumverletzungen leicht übersehen. Prognostisch nützlich ist die Salter-Harris-Klassifikation. Die meisten Verletzungen können konservativ behandelt werden. Erhebliche Dislokation oder zusätzliche intraartikuläre Verletzungen erfordern die offene Reposition und Osteosynthese. Häufige Nachuntersuchungen bis zum Wachstumsende verhindern, dass insbesondere eine posttraumatische Acetabulumdysplasie übersehen wird.