Erschienen in:
14.08.2020 | Bronchitis | Leitthema
Giemen im Vorschulalter
Was kann der Kinderarzt tun?
verfasst von:
PD Dr. A. M. Dittrich, K. Zeber, B. Schaub
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Frühkindliches Giemen, im Englischen „wheeze“, ist ein sehr häufiges Symptom im Kleinkind- und Vorschulalter, das oft zu Arzt- und auch Krankenhausvorstellungen führt und die betroffenen Familien stark belasten kann. Die Aufgaben des Kinderarztes in der Begleitung der betroffenen Kinder und ihrer Familien sind vielfältig. Angefangen mit der sorgfältigen Anamnese, um herauszuarbeiten, ob tatsächlich ein Giemen vorliegt oder andere Atemgeräusche sowie Anhaltspunkte für spezifische Grunderkrankungen zu identifizieren, die ebenfalls mit einem Giemen einhergehen. Die weitere Diagnostik sollte auch orientierende allergologische Tests auf spezifische Sensibilisierungen beinhalten, um das Risiko der Asthmaentwicklung einzugrenzen. Eine positive Begleitung auf Basis der grundsätzlich guten Prognose, unterstützt durch Elemente der Patientenschulung, kann hilfreich sein, damit medikamentöse Therapien nicht unkritisch gemäß den Leitlinien des Asthma bronchiale erfolgen, da die Evidenz für viele medikamentöse Interventionen im Vorschulalter deutlich geringer ist als im Schulalter und bei Erwachsenen. Eine gute Zusammenarbeit von Kinderärzten und Wissenschaftlern ist unabdingbar, um praxisorientierte Risikofaktoren zu identifizieren, die den Krankheitsverlauf besser vorhersagen können sowie Interventionsmöglichkeiten zu entwickeln und zu überprüfen.