Erschienen in:
18.06.2021 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Bildgebung renaler Tumoren im Kindesalter
verfasst von:
Prof. Dr. J.-P. Schenk, A. Hötker, R. Furtwängler, J. Fuchs, S. W. Warmann, N. Graf
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Nierentumoren im Kindesalter werden nach Vorgaben der Renal Tumor Study Group der Internationalen Gesellschaft für pädiatrische Onkologie (RTSG-SIOP) behandelt. Der häufigste renale Tumor im Kindesalter ist das Nephroblastom.
Radiologische Standardverfahren
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist nach der Sonographie die bevorzugte bildgebende Methode. Die Aufgabe der Bildgebung umfasst die Differenzialdiagnose renaler Tumoren im Kindesalter anhand epidemiologischer und morphologischer Kriterien. Neu ist die Einführung der Thorax-Computertomographie (CT) in der initialen Diagnostik.
Methodische Innovationen
Neue Studien zu Nephroblastomsubtypen mit Diffusionsbildgebung (DWI) zeigen, dass durch Auswertungen des ADC(„apparent diffusion coefficient“)-Histogramms blastemreiche und anaplastische High-risk-Tumoren zu differenzieren sind. Bildgebende Kriterien zur nierenerhaltenden chirurgischen Therapie sind aktuell festgelegt und erlauben eine individuelle Therapie bei unilateralen, aber insbesondere bei bilateralen Tumoren.
Leistungsfähigkeit
Differenzialdiagnosen sind neben dem kongenitalen mesoblastischen Nephrom, der Rhabdoidtumor, das Klarzellsarkom und das Nierenzellkarzinom. Herausfordernd ist die Diagnose nephrogener Reste und der Nephroblastomatose.
Bewertung
Durch standardisierte Bildgebung verbessert sich Diagnostik und Therapie renaler Tumoren im Kindesalter, und neue prognostische Marker können zukünftig in der Bildgebung etabliert werden.