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2017 | Buch | 6. Auflage

Palliativmedizin

Mitbegründet von E. Klaschik

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Über dieses Buch

Das Buch bietet praxisnahe Hilfestellung für die einfühlsame Begleitung und optimale Behandlung schwer kranker und sterbender Menschen. Es richtet sich an Palliativmediziner ebenso wie an Pflegende, Angehörige und interessierte Laien.
In klaren Worten und aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfend gehen die Autoren auf alle zentralen Themen ein, von ethisch-rechtlichen Grundlagen, aktiver und passiver Sterbehilfe über Kommunikation mit Patienten und Angehörigen bis hin zu Schmerztherapie und Symptomkontrolle.

Viele anschauliche Fallbeispiele helfen, die Vielschichtigkeit der Palliativmedizin zu erfassen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Was ist Palliativmedizin? Was ist Palliative Care?
Zusammenfassung
Unter den vielen Definitionen und Begriffsbestimmungen zu Palliative Care und Palliativmedizin ist jene der Weltgesundheitsorganisation am besten akzeptiert. Die Ergänzungen der Europäischen Vereinigung für Palliative Care scheinen sinnvoll. Patienten stehen mit ihren physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Patientenpräferenzen werden berücksichtigt und realistische Therapieziele bestimmt. Entscheidend ist die Haltung der Helfer und deren Kompetenz. Eine erfolgreiche Hospizarbeit und Palliative Care erfordern entsprechende Versorgungsstrukturen.
Stein Husebø, Gebhard Mathis
2. Ethik
Zusammenfassung
Für die Zukunft des Patienten und für das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt ist von entscheidender Bedeutung, wie diese einander begegnen. Bei palliativmedizinisch tätigen Ärzten ist eine besondere Aufgeschlossenheit für ethische Fragen erforderlich. Zielführend sind eine Gesprächskultur auf Augenhöhe, offene Darlegung des Krankheitsverlaufes, informiertes Einverständnis und der Respekt vor der Selbstbestimmung des Patienten, damit dieser ohne äußeren Druck wohlbedacht seine Entscheidungen treffen kann. Hilfreich sind dokumentierte Äußerungen zum mutmaßlichen Willen, Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. Ein Sterbewunsch hat vielschichtige Hintergründe, kann aus einer aktuellen Not entstehen und wieder vergehen. Demoralisation und Depression sind zu unterscheiden. Begriffsbestimmungen zur Sterbehilfe und die internationale Rechtslage werden dargestellt.
Stein Husebø, Gebhard Mathis
3. Kommunikation
Zusammenfassung
Die Kommunikation mit schwer kranken Patienten stellt für den Arzt eine erhebliche, oft belastende Herausforderung dar. Wie können schlechte Nachrichten übermittelt werden? Wie kann ein informiertes Einverständnis erzielt werden? Gespräche mit Angehörigen, Diskussionen im Behandlungsteam und psychosoziale Probleme rücken in den Vordergrund. Wie viel Offenheit und Information wollen die Patienten, wie viel Wahrheit ist zumutbar? Grundsätzliche Überlegungen und Anleitungen zu Aufklärungsgesprächen werden dargestellt und auch, wie wir mit beruflichen Niederlagen umgehen.
Stein Husebø
4. Schmerztherapie in der Palliativmedizin
Zusammenfassung
Schmerzen sind ein sehr komplexes Geschehen: Neben den biologischen Ursachen bestehen psychische, soziale und spirituelle Einflüsse auf Schmerzempfindung und Schmerzverarbeitung (total-pain-Konzept). Bei entsprechend differenzierter Wahrnehmung all dieser Bereiche kann eine gezielte, multiprofessionelle Behandlung erfolgen. Die medikamentöse Schmerztherapie hat sich vielfältig durch neue Substanzen und Verabreichungsformen entwickelt. Deren Einsatz erfordert gute Kenntnisse. In manchen Situationen sind lokale invasive Maßnahmen zielführender als nur systemische Therapien. Das weite Feld der nichtmedikamentösen Schmerzbehandlung setzt eine gewisse Rezeptivität der Leidenden und eine Authentizität der Behandler voraus. Dann stehen viele Zugänge offen: physiotherapeutisch, psychotherapeutisch und verschiedene Entspannungsverfahren.
Otto Gehmacher, Rudolf Likar, Reinhard Sittl, Gebhard Mathis
5. Symptomkontrolle
Zusammenfassung
Oft leiden Palliativpatienten mehr unter belastenden Symptomen als unter Schmerzen. Atemnot ist zuerst ein subjektives Gefühl, dessen Schwere nur Patienten selbst beurteilen können. Eine sorgfältige Ursachensuche ist angezeigt. Übelkeit und Erbrechen können ebenso verschiedene Gründe haben, sei es im Verdauungstrakt, Stoffwechselentgleisungen, im Gehirn oder als Medikamentennebenwirkung. Ein häufiges Problem stellt die Obstipation dar, wozu individuell angepasste und richtlinientreue Behandlungskonzepte dargestellt werden. Intestinale Obstruktion und Hyperkalzämie können zu schwerer Symptomlast führen, die differenziert anzugehen ist. Sehr belastend für Patienten, Angehörige und die Pflege ist ein terminales Delir, das ebenfalls sehr häufig auftritt.
Herbert Watzke
6. Palliative Onkologie – Möglichkeiten und Herausforderungen
Zusammenfassung
Die Onkologie hat immer palliative Therapien durchgeführt. Viele Chemotherapien und weitere systemische Therapieansätze wurden und werden überwiegend im lokal fortgeschrittenen oder besonders im metastasierten Stadium durchgeführt. Was ist kurativ, was ist palliativ. Zuletzt hat sich gezeigt, dass eine frühe Integration von Palliative Care die Lebensqualität von Krebspatienten deutlich verbessert, bei manchen lebensverlängernd wirkt. In diesem Kapitel wird herausgearbeitet, welche Denkweisen und Strukturen für eine Frühintegration erforderlich sind. Es werden Modelle zur Implementierung von Palliative Care in die Onkologie dargestellt. Ein weiterer Schlüssel zu einer guten Versorgungsqualität ist die vorausschauende Planung.
Gebhard Mathis
7. Palliative Care bei Nicht-Krebserkrankten
Zusammenfassung
80–90 % der Patienten in Hospizen und Palliativstationen haben Krebs. Viele Kranke, die chronisch leiden und absehbar sterben werden, leiden unter vergleichbaren Symptomen wie Krebskranke. In den letzten Jahren hat sich Palliative Care auch auf Herzversagen, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, terminales Nieren- und Leberversagen ausgeweitet. Eine bessere Symptomkontrolle und eine multidisziplinäre psychosoziale Betreuung werden zunehmend umgesetzt. Die positiven Erfahrungen mit Palliativmedizin werden auf viele Fachrichtungen übertragen, da die Autonomie der Patienten mehr wahrgenommen wird und auch die ökonomische Relevanz zunehmend in das Bewusstsein rückt.
Gebhard Mathis
8. Palliativmedizin im Pflegeheim – wie alte, schwer kranke Menschen leben und sterben
Zusammenfassung
Es besteht eine medizinische und soziale Ungerechtigkeit in der Behandlung alter Menschen. Die gesellschaftliche Entwicklung hat auch die ärztlichen Aufgaben verändert. Fest angestellte Heimärzte sorgen dafür, dass ein Standard für Behandlung und Kommunikation aufgebaut werden kann. Daraus resultierende Patientensicherheit verhindert, dass eine unnötige Verschlechterung des Gesundheitszustandes oder unnötige Aufnahmen in das Krankenhaus vermieden werden. Demenzverlauf, Funktionsniveau, neuropsychiatrische Symptome und Schmerzen bei Demenz stellen besondere Herausforderungen dar, wobei schon die Schmerzerfassung komplex ist. Der veränderte Schlaf im Alter und der Überverbrauch von Medikamenten sind weitere Schwerpunkte dieses Kapitels.
Bettina Sandgathe-Husebø, Stein Husebø
9. Psychosoziale Fragen
Zusammenfassung
Wenn ein Mensch von einer ernsthaften getroffen wird sind Familie und Umfeld mit betroffen. Im Familiensystem können Probleme und auch Reserven liegen, die erkannt und entsprechend psychosozial unterstützt werden sollen. Sollen wir immer einen Strohhalm anbieten? Die Rolle der Kinder bei schwerer Erkrankung eines Familienmitgliedes wird nur selten angesprochen. Dabei leiden Kinder sehr, wenn ein Todesfall die Familie erschüttert. Stadien und Sinn der Trauer werden beschrieben. Trauerarbeit ist auch eine wesentliche Aufgabe für Ärzte und die Pflegekräfte. Angst, Depressionen und Verwirrtheitszustände, sowie Suizidgedanken, physische und psychische Nähe, Sexualität und Seelsorge werden betrachtet, schließlich der Augenblick des Todes.
Stein Husebø
10. Die Rolle der Helfenden
Zusammenfassung
Wenn Ärzte und Pflegende an ihre Grenzen stoßen, braucht es Resilenz und Bewältigungsstrategien. Es geht um psychische Widerstandsfähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Helfer werden hilflos, wenn kurative Therapien nicht mehr möglich sind oder wenn ein erwarteter Therapieerfolg sich nicht einstellt. Empathie (Einfühlung) und Menschlichkeit sind Grundvoraussetzungen in Heilberufen. Sie können gelebt werden mit fachlicher Kompetenz, wenn eigene Gefühle zugelassen und verstanden werden und die eigene Verwundbarkeit gesehen wird.
Stein Husebø
11. Ausblick – Zukunft von Palliative Care
Zusammenfassung
Die Demographische Entwicklung zeigt, dass auf die Palliativmedizin insbesondere in der Geriatrie beträchtliche Herausforderungen zukommen. Dazu ist eine breite Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft vonnöten, eine öffentliche Diskussion, die über eine vereinfachte Sterbehilfedebatte hinausgeht. Aus- und Weiterbildung in Palliative Care sind zu intensivieren: der Unterricht im Medizinstudium wie auch der Ärzte, besonders der Hausärzte in der allgemeinen ambulanten Palliativversorgung. Schließlich steht die Frage der Übertherapie (futility) im Raum, ob diese emotionalen und ökonomischen Ressourcen nicht besser in Palliative Care investiert werden sollen.
Gebhard Mathis
Backmatter

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Metadaten
Titel
Palliativmedizin
herausgegeben von
Stein Husebø
Gebhard Mathis
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-49039-6
Print ISBN
978-3-662-49038-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49039-6

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