Erschienen in:
07.01.2022 | Pankreaskarzinom | Originalien
Epidemiologie und operative Behandlung des Pankreaskarzinoms im Flächenland Brandenburg
Analyse von 5418 Fällen
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. R. Mantke, C. Schneider, K. Weylandt, S. Gretschel, F. Marusch, R. Kube, A. Loew, P. Jaehn, C. Holmberg, R. Hunger
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Pankreaskarzinom ist die zweithäufigste Todesursache aller Krebserkrankungen in Deutschland mit mehr als 19.000 Todesfällen pro Jahr. Die deutschlandweit eingeführten klinischen Krebsregister sollen mit ihren Auswertungen die Versorgungsrealität darstellen und die Qualität der Versorgung durch gezielte Analysen zukünftig verbessern.
Methode
Die Daten des Klinischen Krebsregisters Brandenburg-Berlin wurden für die Diagnosejahre 2001 bis 2017 hinsichtlich der Versorgung von Pankreaskarzinomen analysiert. Dabei wurden Daten von Patienten mit Wohnort im Land Brandenburg in Bezug auf epidemiologische und therapeutische Parameter ausgewertet.
Ergebnisse
Insgesamt 5418 Patienten mit Pankreaskarzinom wurden im Register von 2001 bis 2017 dokumentiert. 49,6 % der Patienten wurden im Stadium UICC IV diagnostiziert. Eine Pankreasresektion erfolgte in 26,4 % der Fälle. Bei Pankreaskopfkarzinomen war die pyloruserhaltende Resektion mit 51,8 % die häufigste Prozedur. In 9,4 % erfolgte eine Pankreatektomie bei Pankreaskopfkarzinom. Die R0-Resektionsrate bei allen Pankreaskarzinomen lag in der Zeit von 2014 bis 2017 bei 61,9 %. Nach R0-Resektion lag das 5‑Jahres-Überleben bei 19 %. Relevante multivariate Überlebensfaktoren waren Alter, UICC-Stadium und R‑Klassifikation. Ein Einfluss der Fallzahl pro Klinik auf das absolute Überleben der im Bundesland Brandenburg operierten Patienten bestand nicht.
Schlussfolgerung
Die Versorgungsrealität im Bundesland Brandenburg bei Patienten mit Pankreaskarzinom entspricht den Ergebnissen internationaler Publikationen bezogen auf die untersuchten Kennzahlen. Eine qualitativ international vergleichbare Versorgung dieser Patienten ist auch in Nonmetropolenregionen möglich.