23.01.2023 | Paraneoplastische Syndrome | Leitthema
Paraneoplastische Syndrome in der Rheumatologie
verfasst von:
Dr. med. Patrick-Pascal Strunz, PD. Dr. med. Marc Schmalzing
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Zusammenfassung
Bei den paraneoplastischen Syndromen in der Rheumatologie handelt es sich um eine Gruppe von kanonischen, seltenen Erkrankungen mit muskuloskeletaler Beteiligung, die in zeitlicher und kausaler Assoziation mit Malignomen auftreten und deren Kenntnis eventuell eine prognostisch relevante Frühdiagnose dieser malignen Erkrankung erlaubt. Im Zeitalter der Immuncheckpointinhibitortherapie gibt es erste Hinweise, dass die Inzidenz und Schwere paraneoplastischer Syndrome zunimmt, sodass sie an Bedeutung für praktisch tätige Rheumatolog*innen gewinnen werden. Diese 9 Syndrome (paraneoplastische Arthritis, palmare Fasziitis- und Polyarthritis, „remitting seronegative symmetrical synovitis with pitting edema“, pankreatische Pannikulitis mit Polyarthritis, paraneoplastische Vaskulitiden, Malignom-assoziierte Myositiden, hypertrophe Osteoarthropathie [Marie-Bamberger], eosinophile Fasziitis und tumorinduzierte Osteomalazie) zeichnen sich in der Regel durch charakteristische Verläufe und teilweise pathognomonische klinische Präsentationen aus, die wir in diesem Beitrag zusammen mit dem rationalen Einsatz von Diagnostik zur Tumorsuche darstellen möchten. Elementare Bedeutung kommt der Therapie der malignen Grunderkrankung zu, da sich häufig ein schlechtes therapeutisches Ansprechen auf Glukokortikoide, nichtsteroidale Antirheumatika und Immunsuppressiva zeigt.