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13.03.2023 | Parodontologie | Nachrichten | Online-Artikel

Parodontitis rückt in den Fokus der Patienten

verfasst von: Birgit Jaretz

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Die Parodontologie ist in zweierlei Hinsicht in den Fokus der Dentalbranche gerückt: Zum einen hat die Corona-Pandemie die Bevölkerung für die enge Verbindung der oralen Gesundheit zur Allgemeingesundheit sensibilisiert, zum anderen ist in Deutschland seit Mitte 2021 die S3-Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Parodontologie (EFP) zur Parodontitis-Therapie implementiert. Damit erhalten Behandler durch wissenschaftliche Evidenz und/oder Expertenkonsens eine Unterstützung für verschiedene Eingriffe in unterschiedlichen Stufen der Parodontaltherapie. Wie wichtig eine konsequente Parodontaltherapie und -prophylaxe ist, unterstreicht die neu in den BEMA aufgenommene Abrechnungsmöglichkeit des „Parodontologischen Aufklärungs- und Therapiegesprächs“ (ATG) und der „Patientenindividuellen Mundhygieneunterweisung“ (MHU). Damit soll der Patient in alle vier Therapiestufen eingebunden werden. Schon ab der ersten Stufe spielen die häusliche Mundpflege, gegebenenfalls eine Raucherentwöhnung und die optimale Einstellung im Falle eines Diabetes entscheidende Rollen, denn eine Parodontitis begünstigt beispielsweise eine Reihe von Folgeerkrankungen des Diabetes und kann die Sterblichkeit erhöhen. Eine Wechselbeziehung besteht ebenfalls mit Rheuma, Herzinfarkt, Schlaganfall und chronischen Atemwegserkrankungen. Die während der Corona-Pandemie gewonnene Erkenntnis, dass Covid-19-Patienten mit Parodontitis ein höheres Risiko für schwerere Krankheitsverläufe haben, hat die Bedeutung einer konsequenten Parodontaltherapie und -prophylaxe in das Bewusstsein der Patienten gerückt.

Auch die Therapie der Periimplantitis gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bei professionellen Maßnahmen in der Zahnarztpraxis können anders als bei der Parodontitis zur Zahnstein- und Konkrement-Entfernung spezielle, vibrationslos und mit rein vertikaler Schwingung arbeitende Ultraschallsysteme eingesetzt werden. Bei fortgeschrittener Parodontitis können laut S3-Leitlinie in der dritten Therapiestufe weichgewebschirurgische Eingriffe nötig werden. Zur anschließenden Geweberegeneration könnten autologe Blutkonzentrate wie PRF (platelet rich fibrin) in Zukunft ein größeres Gewicht bekommen. Sie werden durch Zentrifugieren von Patientenblut aus den peripheren Blutbahnen gewonnen. Spannende Konzepte, über die sich die Messebesucher in Fachgesprächen austauschen können.

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