Zusammenfassung
Zusammen mit anderen Ansätzen steht die Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) für eine aktivere Beteiligung von Patienten an der Gesundheitsversorgung. Im Rahmen der PEF treffen Patient und Behandler im gegenseitigen Austausch eine gemeinsame, „partizipative“ Entscheidung, für die sie gemeinsam die Verantwortung tragen. Gerade bei schwerwiegenden und/oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes ist die PEF indiziert, da der Patient die Entscheidung in seinem Alltag im Rahmen seines Selbstmanagements umsetzen und seine Erfahrungen wieder zurück in die Konsultation tragen soll, um die Entscheidung zu reevaluieren. Eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Behandler ist für das Gelingen dieses Prozesses unabdingbare Voraussetzung. PEF-Schulungen für Patienten und Ärzte sowie Entscheidungshilfen als Unterstützung bei konkreten Behandlungsentscheidungen stehen für die Umsetzung der PEF zur Verfügung. Im deutschsprachigen Raum ist die PEF trotz der vor allem patientenseitigen Befürwortung noch nicht flächendeckend im klinischen Alltag angekommen.