Zusammenfassung
Persönlichkeitsstörungen sind charakterisiert durch überdauernde Erlebens- und Verhaltensmuster, die sich in starren, unflexiblen Reaktionen und Denkweisen äußern und deutlich von den soziokulturellen Normen abweichen und in vielen Lebensbereichen unzweckmäßig sind. Die Störung wirkt sich auf mehrere Funktionsbereiche aus. Persönlichkeitsstörungen gehen einher mit erheblichem subjektiven Leidensdruck seitens des Patienten und / oder seines Umfelds. Der Beginn der Störung liegt im Kindes- oder Jugendalter mit dauerhafter Manifestation im Erwachsenenalter. Die Prävalenzrate beträgt etwa 2 %. Die Ätiopathogenese ist multifaktoriell, mit einer erblichen Disposition und einer individuell variablen Diathese-Stress-Toleranzgrenze. Klinik und Verlauf sind häufig durch komorbide Erkrankungen mitbestimmt. Therapeutisch stehen die kontinuierliche Motivation zu spezifischen psychotherapeutischen Verfahren und die Behandlung von Komorbiditäten im Vordergrund.