Zusammenfassung
Persönlichkeitsstörungen sind charakterisiert durch überdauernde Erlebens- und Verhaltensmuster, die sich in starren, unflexiblen Reaktionen und Denkweisen äußern und deutlich von den soziokulturellen Normen abweichen und in vielen Lebensbereichen unzweckmäßig sind. Persönlichkeitsstörungen gehen mit erheblichem subjektivem Leidensdruck seitens des Patienten und/oder seines Umfelds einher. Im Kindes- oder Jugendalter bestehen erste Symptome, aber die Diagnose erfolgt erst im Erwachsenenalter. Die Prävalenzrate für Persönlichkeitsstörungen in der deutschen Allgemeinbevölkerung liegt bei 11%. Die Ätiopathogenese ist multifaktoriell mit einer erblichen Disposition und einer individuell variablen Diathese-Stress-Toleranzgrenze. Klinik und Verlauf sind durch komorbide Erkrankungen mitbestimmt. Therapeutisch stehen kontinuierliche Motivation zu spezifischen psychotherapeutischen Verfahren und die Behandlung von Komorbiditäten im Vordergrund.