Zusammenfassung
Alpinistik und damit verbundene unterschiedliche Belastungsprofile stellen unter den atmosphärischen sowie klimatischen Umgebungsbedingungen eine besondere Herausforderung an das respiratorische System dar. Um der Gewebehypoxie unter Höhenbedingungen erfolgreich zu begegnen, bedarf es eines komplexen Zusammenspiels einer Reihe physiologischer regulativer Mechanismen. Eine ausreichende Funktion peripherer Chemorezeptoren (Hypoxiesensing/Glomus caroticum und Glomus aorticum) stellt dabei die Basis für eine adäquate ventilatorische Hypoxieantwort („hypoxic ventilatory response“ [HVR]) in der Höhe dar. Die Fähigkeit zu alveolärer Hyperventilation ist sehr individuell und entspricht vermutlich einer angeborenen Eigenschaft zur Hypoxieanpassung. Eine hohe HVR ist in mittleren und großen Höhen von Vorteil, in extremen Höhen führt diese jedoch zu einem rasch progressiv abnehmenden Effizienzgrad der Atmung. Die respiratorische Funktion in großen und extremen Höhen stellt letztendlich den allein leistungslimitierenden Faktor gegenüber der Kreislauflimitierung auf Normalhöhe dar.