Skip to main content
Erschienen in: Journal für Ästhetische Chirurgie 4/2021

02.08.2021 | Ästhetische Chirurgie | Leitthema

Plastisch-ästhetische Chirurgie und die Umsatzsteuer

Ein aktueller Überblick über Umsatzsteuerpflicht und -befreiung

verfasst von: Christoph Gasten, Joachim Blum

Erschienen in: Journal für Ästhetische Chirurgie | Ausgabe 4/2021

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Wer in seiner Praxis schönheitschirurgische Leistungen anbietet, wird für diese in vielen Fällen umsatzsteuerpflichtig sein. Ungeachtet dessen ist es in der plastischen Chirurgie wie in kaum einem anderen Fachgebiet nötig, sich der medizinischen Notwendigkeit eines jeden Eingriffs bewusst zu werden, diese zu reflektieren und die Schlussfolgerung unter Beachtung des ärztlichen Vertrauensverhältnisses für das Finanzamt aufzuarbeiten. Nur sofern der Arzt sich dessen bewusst wird, lassen sich ein unrichtiger oder fehlender Umsatzsteuerausweis und die daraus steuerrechtlich resultierenden Folgen im Bestfall vermeiden. Dabei bietet sich bestenfalls eine enge Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Steuerberater an. Gleichwohl kann eine Diskussion mit dem Finanzamt aufgrund einer Betriebsprüfung nie vollständig vermieden werden, da den Prüfern in den meist überwiegenden Fällen das nötige Wissen hinsichtlich „notwendiger Heilbehandlungen“ im Regelfall fehlt. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Dokumentation allerdings umso wichtiger. Unabhängig von den mit der Umsatzsteuer verbundenen Überlegungen und Pflichten kann diese einen wirtschaftlichen Liquiditätsvorteil mit sich bringen. Denn insbesondere bei größeren Anschaffungen für die Praxis wie beispielsweise Geräten oder Firmenfahrzeugen kann sich der Vorsteuerabzug rentieren. Auch wenn viele Ärzte versuchen, sich der Umsatzsteuer zu entziehen, sollte diese auch als Chance gesehen werden.
Fußnoten
1
BFH-Urteil vom 30.04.2009 – V R 6/07 –, BStBl II 2009, 679, Rz. 14.
 
2
Abschn. 4.14.2 UStAE und Abschn. 4.14.4 UStAE.
 
3
Abschn. 4.14.7 Abs. 1 UStAE.
 
4
Abschn. 4.14.1 Abs. 4 Satz 3 UStAE.
 
5
Abschn. 4.14.1 Abs. 4 Satz 1 UStAE.
 
6
EuGH-Urteil v. 14.09.2000 – Rs. C‑384/98 – D., UR 2000, 432; EuGH-Urteil v. 10.09.2002 – Rs. C‑141/00 – Kügler, UR 2002, 513; EuGH-Urteil v. 20.11.2003 – Rs. C‑212/01 – Unterpertinger, UR 2004, 70; EuGH-Urteil v. 20.11.2003 – Rs. C‑307/01 – Peter d’Ambrumenil, UR 2004, 75.
 
7
EuGH-Urteil v. 21.03.2013 – C-91/12 – PFC Clinic, UR 2013, 335.
 
8
BFH-Beschluss vom 01.07.2010 – V B 62/09 –, BFH/NV 2010, 2136.
 
9
BFH-Urteil vom 28.10.2009 – VIII R 78/05 –, BStBl II 2010, 455.
 
10
Vgl. dazu im Einzelnen Gasten, MedR 2016, 123.
 
Metadaten
Titel
Plastisch-ästhetische Chirurgie und die Umsatzsteuer
Ein aktueller Überblick über Umsatzsteuerpflicht und -befreiung
verfasst von
Christoph Gasten
Joachim Blum
Publikationsdatum
02.08.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Journal für Ästhetische Chirurgie / Ausgabe 4/2021
Print ISSN: 1867-4305
Elektronische ISSN: 1867-4313
DOI
https://doi.org/10.1007/s12631-021-00275-9

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2021

Journal für Ästhetische Chirurgie 4/2021 Zur Ausgabe

Editorial

Editorial

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

Karpaltunnelsyndrom BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

Radiusfraktur BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Webinar beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

Appendizitis BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.