Immuntherapie verbessert Prognose bei Mesotheliom-Rezidiv

Nivolumab ist das erste Medikament, für das in einer Phase-3-Studie bei Mesotheliompatienten mit Progression nach der First-Line-Therapie eine lebensverlängernde Wirkung nachgewiesen wurde. Die (Zwischen-)Resultate der CONFIRM-Studie sind jetzt in Lancet Oncology nachzulesen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Für Patienten mit Mesotheliomrezidiv nach Platin-basierter Chemotherapie scheint sich eine neue Behandlungsoption zu eröffnen: Der PD-1-Hemmer Nivolumab verlängert nicht nur das progressionsfreie, sondern auch das Gesamtüberleben. Das hat zumindest eine Interimsanalyse der CONFIRM-Studie ergeben, die bei der World Conference on Lung Cancer präsentiert wurde und jetzt auch publiziert ist. An der britischen Multicenter-Studie beteiligten sich 332 Patienten (ECOG-PS 0 oder 1) mit malignem Pleura- oder Peritonealmesotheliom, die mindestens eine platinbasierte Chemotherapie erhalten hatten und bei denen nachfolgend radiologisch eine Progression eingetreten war. Sie wurden im Verhältnis 2:1 einer Therapie mit Nivolumab (240 mg alle zwei Wochen) bzw. mit Placebo zugeteilt, behandelt wurde bis zum Fortschreiten der Erkrankung und für maximal zwölf Monate. Nach einem medianen Follow-up von 11,6 Monaten wurden die Daten auf Empfehlung eines unabhängigen Monitoring-Komitees vorzeitig eröffnet. PFS und OS verlängert Bei dieser Auswertung schnitt der PD-1-Hemmer in beiden primären Studienendpunkten signifikant besser ab als die Scheintherapie: Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) erreichte 3,0 gegenüber 1,8 Monaten (adjustierte Hazard Ratio, aHR 0,67). Nach einem Jahr lebten noch 14,2% versus 7,2% der Patienten ohne Progression. Das Gesamtüberleben (OS) betrug median 10,2 bzw. 6,9 Monate (aHR 0,69), die Ein-Jahres-Überlebensrate 43,4% vs. 30,1%. Allerdings waren bei der Interimsanalyse erst 210 der 291 für die finale OS-Analyse notwendigen Todesfälle eingetreten. Die Überlegenheit von Nivolumab in Bezug auf PFS und OS zeigte sich auch in der vorab festgelegten Gruppe der Patienten mit epitheloiden Tumoren (n = 293). Bei den Patienten mit anderen Tumorhistologien war der Vorteil statistisch nicht mehr signifikant, das könnte allerdings auch an der geringen Zahl von Patienten liegen. Kein Zusammenhang mit PD-L1-Expression Die PD-L1-Expression, die bei drei Viertel der Patienten untersucht werden konnte, hatte keinen prädiktiven Wert für das Ansprechen auf Nivolumab: Bei einer Grenze von 1% für PD-L1-Positivität, zeigte sich weder mit dem PFS noch mit dem OS ein Zusammenhang. Unerwünschte Ereignisse, am häufigsten Infusionsreaktionen und Diarrhö, führten bei 14% der Nivolumab- und 3% der Placebopatienten zum Therapieabbruch. Therapienebenwirkungen von Grad 3 oder 4 traten bei 13% bzw. 7% der Patienten auf, auch hier waren akute Reaktionen auf die Infusion und Diarrhö führend. Todesfälle gab es nicht. Die Studienautoren um Dean Fennell von der Universität Leicester formulieren ein vorsichtiges Fazit: „Nivolumab könnte nützlich sein für Patienten mit malignem Mesotheliom, das unter Erstlinientherapie progredient war.“ Noch abzuwarten seien die finalen Ergebnisse zu PFS und OS, wünschenswert wären außerdem prädiktive Biomarker für das Therapieansprechen. Das Wichtigste in Kürze Frage: Profitieren Mesotheliompatienten mit Progression nach der Erstlinientherapie von Nivolumab? Antwort: Nivolumab führt im Vergleich zu Placebo zu einer Verlängerung von PFS und OS. Bedeutung: Der PD-1-Hemmer könnten eine neue Therapieoption für diese Patientengruppe werden. Einschränkung: Interimsanalyse: OS-Daten noch nicht „reif“.

Springer Medizin

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