Erschienen in:
22.11.2019 | EKG | Konsensuspapiere
Das 12-Kanal-Ruhe-EKG in der sportmedizinischen Untersuchung von Kindern und Jugendlichen
Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Herzkreislauferkrankungen der Gesellschaft für Pädiatrische Sportmedizin
verfasst von:
Dr. Jannos Siaplaouras, Christian Apitz, Peter Fritsch, Matthias Wilhelm, Susi Kriemler
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Die Gesellschaft für pädiatrische Sportmedizin (GPS) will einen aktiven Lebensstil von Kindern und Jugendlichen fördern und unterstützt den grenzüberschreitenden Austausch von Experten mit dem Ziel, die körperliche Aktivität von Kindern, Jugendlichen und jungen Sportlern durch gemeinsame Positionen zu fördern.
Bis heute ist die Vorbeugung des plötzlichen Herztods („sudden cardiac death“, SCD) im Sport eine medizinische Herausforderung. Durch die Ableitung eines Ruhe-EKG können verschiedene SCD-bedingte elektrische oder strukturelle Herzerkrankungen vermutet oder diagnostiziert werden. Die Bedeutung des 12-Kanal-Ruhe-EKG zur Erkennung dieser Risikokonstellationen wird jedoch intensiv diskutiert.
Das GPS empfiehlt die Ableitung eines 12-Kanal-Ruhe-EKG als Standard für die sportmedizinische Untersuchung von wettkämpfenden Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 12 bis 14 Jahren, mindestens alle 2 Jahre. Eine sportartspezifische frühere Teilnahme an Wettbewerben ist individuell zu prüfen.
Aktuelle Empfehlungen zur Beurteilung des Ruhe-EKG bei Sportlern, die trainingsbedingte Herzanpassungen in Betracht ziehen, führen zu einer bestmöglichen Sensitivität und Spezifität. Um jedoch nachteilige Folgen von falsch-negativen oder falsch-positiven Befunden zu vermeiden, muss die Beurteilung von Ärzten und Kinderärzten durchgeführt werden, die über Fachkenntnisse in pädiatrischer Sportmedizin und der aktueller Kriterien verfügen.