Zusammenfassung
Die Surveillance der nosokomialen Pneumonie erfolgt in Deutschland über das ITS-KISS. Dieses ergibt Raten für Device-Anwendungen (hier die invasive bzw. nichtinvasive Beatmung), Device-assoziierte Infektionen (hier Pneumonien) sowie eine Inzidenzdichte an Infektionen bzw. Pneumonien. Die Diagnose einer Pneumonie erfolgt nach CDC-Kriterien. Die Pneumonieraten nach dieser Definition sind verglichen mit klinischen Definitionen erheblich diskrepant. Die Forderung nach „Zero VAP“ in den USA von seiten der Kostenträger hat zu einer Reduktion der Pneumonierate geführt, ohne mit anderen Endpunkten, die einer Pneumonierate entsprechen, zu korrelieren. Die CDC hat daher zuletzt die bisherigen Definitonskriterien einer Pneumonie verlassen und folgt einem neuen Konzept der Surveillance von „Ventilator-associated complications“ (VAC); Komplikationen wahrscheinlich infektiöser Genese werden als „infectious VAC“ bzw. „IVAC“ definiert. Diese Definition macht sich unabhängig von wenig objektivierbaren Kriterien der VAP wie z. B. der Röntgenaufnahme. Bisherige Daten scheinen zu bestätigen, dass dieses Konzept für die Surveillance geeignet ist. Eine Reihe von Problemen, die dieses mit sich bringt, sind allerdings zu bearbeiten, bevor Aussicht auf internationale Durchsetzung besteht.