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Erschienen in: Forum 4/2019

23.07.2019 | Prostatakarzinom | Fokus

Krebsfrüherkennung und Risiko der Überdiagnose

Anforderungen an eine sinnvolle Früherkennung

verfasst von: Dr. rer. medic. Klaus Koch, Stefan Lange

Erschienen in: Forum | Ausgabe 4/2019

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Zusammenfassung

In den letzten Jahren wurde der Blick darauf geschärft, dass Früherkennung nicht nur Nutzen haben, sondern auch relevanten gesundheitlichen Schaden anrichten kann. Der Schaden ist aber meist deutlich schwieriger zu erfassen. Das trifft auf Überdiagnosen ganz besonders zu. Bei einer Überdiagnose handelt es sich um einen Befund, der zwar nach medizinischer Übereinkunft eine korrekte Diagnose darstellt, allerdings zu Lebzeiten der Person nicht symptomatisch geworden wäre. Schon die Feststellung einer Krebsdiagnose hat ab dem Moment der Mitteilung Effekte auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Hinzu kommen die Nachteile durch Übertherapien. Hinweise auf oder Nachweise von Überdiagnosen gibt es für fast alle Krebsarten, bei denen Früherkennung eingesetzt wird, u. a. für Brust‑, Prostata‑, Lungen‑, Schilddrüsen‑, Nierenkrebs und das maligne Melanom. Überdiagnosen sind ein Grund, warum Methoden zur Krebsfrüherkennung immer in guten Studien erprobt werden müssen, um Nutzen und Schaden abwägen zu können.
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Metadaten
Titel
Krebsfrüherkennung und Risiko der Überdiagnose
Anforderungen an eine sinnvolle Früherkennung
verfasst von
Dr. rer. medic. Klaus Koch
Stefan Lange
Publikationsdatum
23.07.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Forum / Ausgabe 4/2019
Print ISSN: 0947-0255
Elektronische ISSN: 2190-9784
DOI
https://doi.org/10.1007/s12312-019-0651-0

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