Erschienen in:
15.05.2020 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Allgemeine Frakturlehre und bildgebende Korrelate
verfasst von:
Prof. Dr. med. Christian Fischer
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Frakturheilung werden zwei unterschiedliche Formen (direkt und indirekt) beobachtet, welche sich in der radiologischen Bildgebung voneinander abgrenzen lassen. Heilt eine Fraktur, unabhängig von der bisherigen Behandlungsdauer, ohne weitere Intervention nicht mehr aus, so spricht man von einer Pseudarthrose. Diese tritt bei rund 10 % der Frakturen von langen Röhrenknochen auf.
Ziel
Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über Frakturklassifikation, Erläuterungen zu Frakturheilung und ausbleibender Frakturheilung sowie deren radiologische Korrelate zu geben.
Methode
Die Diagnostik bei Frakturen basiert auf einer körperlichen Untersuchung und einer Röntgenaufnahme in mindestens 2 Ebenen. Bei Verdacht auf Weichteildefekte oder komplizierte Frakturen ist häufig eine erweiterte Diagnostik mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) indiziert. Für die Behandlung und zur genaueren Eingrenzung der Ursache einer Pseudarthrose kann es hilfreich sein, die Diagnostik um einen kontrastverstärkten Ultraschall (CEUS – „contrast-enhanced ultrasound“) oder eine kontrastverstärkte MRT (DCE-MRI – „dynamic contrast-enhanced MRI“) zu erweitern.
Schlussfolgerung
Pseudarthrosen stellen für den Patienten eine starke Einschränkung der Lebensqualität und häufig einen langen Leidensweg dar. In den letzten Jahren hat der CEUS als präzise Methode für die Diagnostik und Beurteilung von Pseudarthrosen sowie als Surrogatparameter für die Konsolidierung der Fraktur hohes Potenzial gezeigt.