Zusammenfassung
Bei ca. 30 % aller Tumorpatienten besteht psychiatrisch-psychotherapeutisch-psychosomatischer Behandlungsbedarf. Zur Diagnostik psychischer Belastungen und Störungen in der Onkologie sollten die hierfür speziell entwickelten Instrumente angewendet werden. Häufige komorbide Störungen sind v. a. depressive und Angststörungen. Die tumorassoziierte Fatigue kann nicht von depressiven Symptomen getrennt werden, stellt aber die psychophysische Erschöpfung in den Vordergrund. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Stadien der Krebserkrankung sind Behandlungsziele der Psychoonkologie die Förderung der Krankheitsverarbeitung, die Reduktion psychischer Belastungen sowie eine Erhaltung oder Wiederherstellung der Lebensqualität. Therapeutisch kommen insbesondere Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie zum Einsatz sowie ergänzend Psychopharmakotherapie, bevorzugt mit selektiven Neurotransmitter-Wiederaufnahmehemmern.