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Erschienen in: Die Psychotherapie 1/2023

Open Access 05.09.2022 | Psychotherapie | Schwerpunkt: Nonverbale Aspekte in Psychotherapie-Prozessen - Originalien

Unbewusste Handbewegungen in Therapieprozessen als Veränderungsmarker

Kasuistische Einführung eines Instruments zur Analyse des nonverbalen Verhaltens in Psychotherapiesitzungen

verfasst von: Katharina C. H. Reinecke, Sabrina Von Au, Hedda Lausberg

Erschienen in: Die Psychotherapie | Ausgabe 1/2023

Zusammenfassung

Hintergrund

In Psychotherapien werden durch systematische Beobachtung des Bewegungsverhaltens z. B. Symptomveränderungsprozesse und Informationen zur therapeutischen Arbeitsbeziehung erfasst. Die NEUROGES®-Kurzskalen bieten ein Instrument zur Analyse des nonverbalen Verhaltens in Therapeut*in-Patient*in-Interaktionen, das auf dem deskriptiven NEUROGES®-System zur Analyse von Bewegungsverhalten basiert. Das Verfahren wurde vor dem Hintergrund neurowissenschaftlicher Studien entwickelt.

Methode

Anhand einer Kasuistik werden die Methode der NEUROGES®-Kurzskalen dargestellt sowie deren Anwendung und Nutzen für Psychotherapeut*innen im Rahmen der klinisch-praktischen Tätigkeit beschrieben, beispielsweise a posteriori zur Analysen einzelner Sitzungen.

Ergebnis

Die NEUROGES®-Kurzskalen können für das Screening von nonverbalen Bewegungsparametern und das Erkennen von Bewegungsmustern während der Videoanalyse von Therapeut*in-Patient*in-Interaktionen angewendet werden. Verschiedene Bewegungsparameter geben Aufschluss über die implizite Interaktion im Sitzungsverlauf.

Schlussfolgerung

Die NEUROGES®-Kurzskalen geben Aufschluss über das nonverbale Verhalten, seine diagnostische Einstufung und Symptomverläufe. Sie dienen der Sitzungsreflexion im Rahmen der Berufspraxis von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeut*innen und können in Supervision und Intervision eingesetzt werden.
Hinweise
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Bewegungsverhalten in Psychotherapien wird während der Sitzung mithilfe der systematischen Analyse von Videodaten erfasst. Obwohl Psychotherapeut*innen das Bewegungsverhalten von Patient*innen wahrnehmen, gehört die Berücksichtigung von Informationen zum Bewegungsverhalten im Therapieprozess, beispielsweise bei der Nachfassung einzelner Sitzungen, nicht zum Standardprozedere. Dieser Beitrag stellt die Anwendung der NEUROGES®-Kurzskalen zur systematischen Bewegungsanalyse dar.

Hintergrund

Kommunikation in Psychotherapien findet auf unterschiedliche Art und Weise statt. Neben der verbalen Ebene sind Therapiegespräche ebenfalls von der Bewegungsform der Patient*innen und Therapeut*innen geprägt: Das Bewegungsverhalten der Hände geschieht zumeist unbewusst und lässt sich während der gesamten Interaktion beobachten (Lausberg 2013). Nonverbales Bewegungsverhalten korreliert mit dem Wohlbefinden von Patient*innen während ärztlicher Anamnesegespräche (Little et al. 2015; Kraft-Todd et al. 2017; Schmid Mast 2007): Dabei hängt das Wohlbefinden von Patient*innen mit Verhaltensweisen wie Augenkontakt und physischer Nähe der Ärztin oder des Arztes zusammen (Schmid Mast 2007). Ärzt*innen mit offener Körperhaltung und mit Augenkontakt wurden von Patient*innen empathisch wahrgenommen, im Vergleich zu geschlossener Körperhaltung und keinem direktem Augenkontakt (Kraft-Todd et al. 2017).
In Psychotherapien werden durch systematische Beobachtung des Bewegungsverhaltens z. B. Symptomveränderungsprozesse und Informationen zur therapeutischen Arbeitsbeziehung erfasst. Irreguläre Bewegungen bei Patient*innen, die aus feinen, kontinuierlichen Finger- oder Handbewegungen mit geringer Amplitude bestehen (Lausberg 2013), korrelieren mit der Schwere einer depressiven Symptomatik bei Angstpatient*innen (Reinecke et al. 2020). Zudem wurde ein Zusammenhang zwischen einer Gehirnerschütterung, Auffälligkeiten im Handbewegungsverhalten und anhaltenden psychischen Beschwerden nachgewiesen (Helmich und Lausberg 2019). Das Bewegungsverhalten von Patient*innen wurde in Verbindung mit ihrer klinischen Symptomatik analysiert: Patient*innen mit einer sozialen Phobie führen häufig Zappel- und Knibbelbewegungen aus (Heerey und Kring 2007), die hinsichtlich der Bewegungsstruktur mit irregulären Bewegungen gleichzusetzen sind (Lausberg 2013; Reinecke et al. 2020). Frequenz und Zeitanteil von Handbewegungen am Körper nehmen nach der Besserung der klinischen Symptome signifikant ab (Lausberg und Kryger 2011). Nach einer abgeschlossenen Psychotherapie haben sich die Patient*innen bezüglich der irregulären Bewegungen sowie der Bewegungsaktivität den Bewegungen der Therapeut*innen angenähert (Kreyenbrink et al. 2017). Die Psychotherapieforschung befasst sich außerdem mit dem Ausmaß von Synchronie der Bewegungen von Patient*innen und ihren Therapeut*innen innerhalb der Psychotherapiesitzung und stellt diese in Bezug zur Symptomatik (Ramseyer und Tschacher 2011, 2014; Ramseyer 2019). Auch Veränderungen in Simultanbewegungen zwischen Patient*in und Therapeut*in korrelieren im Therapieverlauf mit Symptomveränderungen (Reinecke et al. 2022). Die Koordination beider Hände erscheint im Zusammenhang mit Symptomveränderungen ebenfalls bedeutsam (Reinecke et al. 2021). Innerhalb von psychotherapeutischen Interaktionen finden sich somit bei Patient*innen und deren Therapeut*innen Auffälligkeiten in der Bewegungsstruktur, in Simultanbewegungen und in der Koordination der Hände, die sich in reduzierter Expressivität und Flexibilität ausdrücken (Reinecke 2022).
Analysen von Bewegungen im Rahmen der Gespräche zwischen Patient*innen und Therapeut*innen haben zudem gezeigt, dass Gesten als Indikatoren von Therapieprozessen gelten: Eine Patientin mit einer Anorexia nervosa lokalisierte ihre Mutter zu Beginn der Psychotherapie mit einer Zeigegeste auf den eigenen Körper. Jedes Mal, wenn sie über ihre Mutter sprach, richtete sie den Zeigefinger auf ihren Körper, z. B. die Bauchregion. Im Laufe der Therapie modifizierte sich die Geste so, dass die Patientin die Mutter zum Therapieende mit einer Zeigegeste in den Raum, abseits ihres Körpers, lokalisierte. Nicht nur auf verbaler und emotionaler Ebene, sondern zusätzlich auf nonverbaler Ebene manifestierten sich die Symptomverbesserung und die Entwicklung der Patientin (Lausberg & Kryger, 2011). Zudem werden Selbstberührungen im Therapieverlauf seltener ausgeführt (Lausberg & Kryger, 2011).
Körpersprache hat im Vergleich zum verbalen Inhalt von Gesprächen eine hohe Bedeutung (Mehrabian 1971), trotzdem wird dies in der praktischen Psychotherapie vernachlässigt oder bislang nur unsystematisch berücksichtigt. Um das nonverbale Verhalten im Rahmen von Gesprächen mit Patient*innen nutzen zu können, stellen die auf der klinischen Forschung mit NEUROGES®-ELAN basierenden NEUROGES®-Kurzskalen (vgl. Lausberg, 2018, Abb. 1, 2 und 3) ein Tool für die systematische Bewegungsanalyse in der klinischen Praxis dar. Die vorgestellte Kasuistik veranschaulicht die praktische Anwendung der Kurzskalen zur systematischen Analyse des Bewegungsverhaltens in der Therapiesitzung exemplarisch.

Theoretische Grundlagen

Messung des Bewegungsverhaltens in der klinischen Forschung

Ursprung der Kurzskalen

Die NEUROGES®-Kurzskalen (Lausberg, 2018, Abb. 1, 2 und 3; Lausberg 2019) wurden aus dem NEUROGES®-ELAN Kodiersystem entwickelt und stellen eine Kurzform des wissenschaftlichen Bewegungsanalysesystems NEUROGES®-ELAN (Lausberg und Sloetjes, 2016) dar.
NEUROGES®-ELAN ist ein objektives, reliables und valides interdisziplinäres Tool für die wissenschaftliche Analyse von videografiertem implizitem Bewegungsverhalten (Lausberg 2013; Lausberg und Sloetjes 2016). Der NEUROGES®-Algorithmus besteht aus 3 Modulen und 7 Analyseschritten (detaillierte Information: Lausberg 2019). NEUROGES® ist für die Analyse von Bewegungsverhalten im psychotherapeutischen Kontext geeignet (Kreyenbrink et al. 2017; Lausberg und Kryger 2011; Reinecke et al. 2020). NEUROGES®-ELAN bietet eine detaillierte Bewegungsanalyse, die über das Erkennen von reiner motorischer Aktivierung hinausgeht: Im NEUROGES®-Modul I werden Aktivierung, Bewegungsstruktur und Ort der sensorischen Stimulation bzw. des Aufmerksamkeitsfokus analysiert. Das NEUROGES®-Modul II fokussiert die Lateralität der Hände. Das NEUROGES®-Modul III beschreibt die Funktion und Typisierung von Handgesten und -aktionen. Die Interrater-Übereinstimmung für die NEUROGES®-Kategorien in verschiedenen Beobachtungssituationen ist hoch; beispielsweise Cohens κ 0,75–0,85 für die NEUROGES®-Kategorie Struktur (systematische Übersicht: Lausberg und Sloetjes 2016). Eine detaillierte Einführung in die NEUROGES®-Kategorien findet sich in den Arbeiten von Lausberg (2013, 2019).

Kodierung und Interrater-Reliabilität

In klinischen Forschungsprojekten werden die Bewegungseinheiten von 2 NEUROGES®-zertifizierten Ratern analysiert, die die Videosequenzen nach dem Standardvorgehen kodieren (Lausberg 2013): Der erste Rater kodiert 100 % der Videosequenzen, und der zweite Rater kodiert 25 % aller Videosequenzen. Beide Rater kodieren die Videosequenzen unabhängig und in pseudorandomisierter Reihenfolge. Die Audiospur wird während der Kodierungen stumm geschaltet, um Verzerrungen in der Kodierung des nonverbalen Verhaltens aufgrund von Stimmen und Gesprächsinhalten zu vermeiden. Für die Berechnung der Interrater-Reliabilität wird eine modifizierte Version des Cohens κ (Holle und Rein 2015) angewendet. Diese Berechnung berücksichtigt neben der kategoriellen Übereinstimmung bezüglich der Bewegungsstruktur und des Bewegungsfokus auch die Segmentierung der Bewegungseinheiten (Holle und Rein 2015).
Um für die Mitarbeit in und Leitung von klinischen Forschungsprojekten in der Bewegungsanalyse qualifiziert zu werden, nehmen Interessierte an einer 3‑mal 5‑tägigen Schulung teil, die nach erfolgreichem Wissens- und Anwendungstest jeweils mit einem NEUROGES®-Zertifikat (Module I, II und III) abgeschlossen werden kann.

Messung des nonverbalen Verhaltens in der klinischen Praxis

Für den Gebrauch in der klinischen Praxis wurde das NEUROGES®-ELAN-Analysesystem in eine benutzerfreundliche Papier-Bleistift-Version abgewandelt. Die NEUROGES®-Kurzskalen bestehen aus einem Bildlexikon der Bewegungswerte und aus einem weiteren Bildlexikon der Ruhepositionen der oberen Extremitäten (Hände/Arme). Das Bildlexikon der Bewegungswerte umfasst 16 Bewegungswerte („values“), die nach ihrer Struktur und ihrem Fokus definiert werden.
Dabei richtet sich die Bewegungsstruktur nach der Dimension im Raum: Irreguläre Bewegungen werden körpernah ausgeführt, während repetitive und phasische Bewegungen durch eine Phasenstruktur definiert sind (Beispiel: phasisch: Hand ausstrecken, Tasse greifen, Tasse bewegen, Hand zurückziehen). Der Bewegungsfokus richtet sich nach dem Ort der Bewegung (körperintern, am Körper, am körperverbundenen Objekt, am körperfernen Objekt, im Raum, selten: an einer anderen Person). Das Bildlexikon der Ruhepositionen setzt sich aus 3 verschiedenen Ruhepositionen (relativer Kontakt der Fingergrundgelenke: offen, geschlossen, gekreuzt) und dem Positionswechsel zusammen. Die visuellen Darstellungen beider Bildlexika finden sich in Abb. 1 und 2.
Die NEUROGES®-Kurzskalen werden in der Papierversion bei dem Sichten des aufgezeichneten Videomaterials angewendet. Das Abspielen des Videos erfolgt auch hier ohne Ton, um Verzerrungen in der Analyse des Bewegungsverhaltens zu vermeiden. Die Bewegungswerte werden im Kodierbogen (Abb. 3), auf dem sich rechts eine Legende über die zu notierenden Bewegungswerte befindet, notiert. Ein Kästchen bildet – jeweils für Therapeut*innen und Klient*innen – ein interaktives Ereignis. Eine linkshändige phasische Bewegung im Raum, die von der Klientin/dem Klienten ausgeführt wird, wird beispielsweise gleichzeitig zu einer offenen Ruheposition der Therapeutin/des Therapeuten ausgeführt. In diesem Fall werden „II“ bei Therapeut*in und „lpIR“ (linke Hand phasisch im Raum) bei Klient*in eingetragen (für weitere Beispiele: Lausberg 2018). Die interaktiven Ereignisse werden im Zeitverlauf notiert.

Kasuistik

Vorgeschichte

Es handelt sich um eine Kasuistik aus einer Praxis für Verhaltenstherapie. Eine 24-jährige Patientin mit einer Panikstörung und rezidivierender depressiver Episode stellt sich in der ambulanten Psychotherapiepraxis vor. Sie ist Schülerin und möchte an ihren hohen Fehlzeiten im Berufskolleg aufgrund psychosomatischer Beschwerden arbeiten. Ihre Therapieziele umfassen die Bearbeitung der Panik und depressiven Stimmung sowie die Reduktion der Fehltage in der Schule. Die Patientin ist medikamentös auf Escitalopram (20 mg/Tag) eingestellt. In den verhaltenstherapeutischen Sitzungen erfolgt die Bearbeitung der Panikstörung und der Depression.

Datenmaterial

Bei dem analysierten Videomaterial handelt es sich um eine Zufallsauswahl – sowohl der Patientin als auch der analysierten Videodaten. Angewendet wurden die Kurzskalen zur Analyse der Videoaufnahme der 19. Therapiesitzung. In Sitzung 19 konzentrierte sich die verhaltenstherapeutische Intervention der Therapeutin auf die Thematisierung und Bearbeitung des Schulabsentismus.

Durchführung der Analyse

Da das nonverbale Verhalten bereits nach der Analyse einiger Minuten valide für die gesamte Sitzung eingeschätzt werden kann (Ambady und Rosenthal 1992), wurden die Minuten 1 bis 25, also die ersten 25 min, analysiert1. Eine Segmentierung der Therapiesitzung in mehrere Abschnitte bietet den Vorteil, dass Störeffekte, wie z. B. Lerneffekte, vermieden werden können, indem die Segmente in zufälliger Reihenfolge analysiert werden. Eine Analyse längerer Segmente bietet eine Zeitersparnis im Praxisalltag.
Die Analyse und Annotation eines 25-min-Segments, bezogen auf alle beobachtbaren Bewegungen einer Person, nehmen bei einer/m in NEUROGES® trainierten Beobachtenden 30 bis 35 min Zeit in Anspruch. Werden im 25-min-Segment ausschließlich Körperhaltungen analysiert, nimmt die Analyse 1 bis 5 min in Anspruch, da das Video entsprechend zur nächsten Körperhaltung gespult werden kann.
Im Anschluss an die Analyse wurden die Daten für die ökonomische Handhabung bei Anwendung im Praxisbereich mithilfe deskriptiver Statistik ausgewertet. Zunächst erfolgten Auszählungen der Häufigkeiten von Bewegungsstruktur, -fokus und -lateralität, da sich das Bewegungsverhalten einer Person durch diese Bewegungsparameter systematisch und deskriptiv darstellen lässt. Daran schloss sich die Analyse der Interaktion, bei der auch Bewegungen der Therapeutin analysiert wurden, an.
Im Folgenden wird eine systematische Bewegungsanalyse dargestellt, die ohne Tonaufnahme durchgeführt wurde. Aus diesem Grund werden an dieser Stelle keine Analysen der verbalen Inhalte der Psychotherapie durchgeführt.

Ergebnisse

Auszählungen von Bewegungsstruktur, -fokus und -lateralität

Hinsichtlich der Anzahl der Strukturwerte lässt sich für die Therapiesitzung bei dieser Patientin eine Abnahme ihrer phasischen, repetitiven und irregulären Bewegungen über die Zeit beobachten. Hinsichtlich des Bewegungsfokus zeigt sich im Vergleich zu anderen Bewegungsfoki eine erhöhte Anzahl von (phasischen und repetitiven) Handbewegungen im Raum. Hinsichtlich der Lateralität der Hände fällt auf, dass die Patientin in den ersten 5 min der Therapiesitzung zeitgleich unterschiedliche Bewegunsstrukturen ausführt, genauer linkshändige irreguläre Bewegungen und rechtshändige phasische Bewegungen. Die Bewegungen beider Hände haben somit mehrfach unterschiedliche Strukturen (zumeist: eine Hand phasisch oder repetitiv und die andere Hand irregulär). In Abb. 4 findet sich eine Übersicht über Bewegungsstrukturen, -foci und Lateralität der Bewegungsstrukturen der Patientin.

Analyse der Interaktion hinsichtlich der Anzahl der verschiedenen Bewegungsstrukturen

Bei Betrachtung der Interaktion zwischen Patientin und Therapeutin ist für diesen Sitzungsausschnitt eine Annäherung des Bewegungsverhaltens (phasische und repetitive Bewegungen sowie irreguläre Bewegungen) der Patientin an das Bewegungsverhalten der Therapeutin zu beobachten. Die Auswertung der Anzahl der Positionswechsel zeigt ebenfalls eine Annäherung zwischen Patientin und Therapeutin im Verlauf dieser Sitzung. In Abb. 5 findet sich eine Übersicht über die Ergebnisse der Analyse der Interaktion.

Diskussion

Für die Bewegungsanalyse eines Sitzungsabschnitts der ambulanten Psychotherapie wurden die NEUROGES®-Kurzskalen angewendet. Es wurden sowohl die Bewegungen der Patientin als auch die Bewegungen der Interaktion analysiert.

Interpretation der Ergebnisse des Fallbeispiels

Die Ergebnisse der Bewegungen der Patientin lassen sich wie folgt interpretieren: Bewegungsstruktur und -fokus der Patientin sind häufig phasisch/repetitiv und im Raum. Dies ist ein Hinweis auf eine Veränderung der Symptomatik (Kreyenbrink et al. 2017; Reinecke et al. 2020). Bezüglich der Lateralität zeigt die Patientin mit beiden Händen zeitgleich unterschiedliche Bewegungswerte auf. Im Kontext von Beobachtungen an Patient*innen mit Schizophrenie benennt Davis (1981) unzusammenhängende Bewegungen als „Fragmentation“. Im Verlauf der weiteren Therapie sollte der/die Therapeut*in bei dieser Patientin auf zeitgleiche unterschiedliche Bewegungswerte als besondere Auffälligkeit in dieser Sitzung achten. Reduzierte Flexibilität und eingeschränkte Expressivität sind mit einer Symptomatik assoziiert (Reinecke 2022). Eine Veränderung dieser zeitgleichen unterschiedlichen Bewegungswerte bis zur Sitzung 60 (Ende der Langzeittherapie) während der fortlaufenden Psychotherapie im Sinne eines Wiedergewinns von Flexibilität und Expressivität im Bewegungsrepertoire könnte mit einer Symptomremission einhergehen.
Die Ergebnisse der Interaktion lassen sich wie folgt deuten: Hinsichtlich der Häufigkeit der Aktivierung lässt sich festhalten, dass sich die Therapeutin in dieser Sitzung weniger bewegt als die Patientin. Dies stimmt mit den Ergebnissen von Bewegungsanalysen in Psychotherapiesitzungen im direkten Vergleich zwischen Patient*innen und Therapeut*innen überein (Kreyenbrink et al. 2017). Dass sich die Bewegungsstrukturen von Patientin und Therapeutin im Verlauf angleichen, ist im Kontext der Beziehungsgestaltung (Sachse 2016) und im Kontext von Anpassungsprozessen der Patientin in dieser Sitzung zunächst als positiv zu werten. Beim Betrachten der Positionswechsel lassen sich komplementäre Verläufe sowie die Anpassung der Patientin an das Bewegungsverhalten der Therapeutin auf impliziter Ebene feststellen. Komplementäre Verläufe und Anpassungsprozesse lassen sich als Teil der regulären Bewegungsprozesse im Verlauf einer Psychotherapie bewerten.

Verknüpfung von nonverbalem und verbalem Verhalten

Die vorliegende Bewegungsanalyse wurde ohne eine Tonaufnahme durchgeführt. Die verbalen Inhalte der Psychotherapie wurden nicht analysiert. Eine direkte Verknüpfung mit verbalen Inhalten ist nicht notwendig, da die Ergebnisse – wie im dargestellten Beispiel – für sich Informationen liefern. Eine dennoch von der/dem behandelnden Therapeut*in als wertvoll erachtete Verknüpfung mit verbalen Inhalten sollte in jedem Fall im Anschluss an die systematische Bewegungsanalyse durchgeführt werden, um Ergebnisse nicht zu verzerren. Eine Vorstellung in der psychotherapeutischen Supervision und Intervision bietet sich an, um die Ergebnisse der Bewegungsanalyse vor dem Hintergrund der laufenden Therapie und angewendeten Interventionen explizit einzuordnen.

Möglichkeiten und Grenzen einer Bewegungsanalyse

Die NEUROGES®-Kurzskalen eignen sich für die Anwendung im klinischen Arbeitsalltag. Auszählungen bieten eine ökonomische Auswertung der Bewegungen. Ergebnisse von Auszählungen können im Kontext der bewegungsanalytischen Erforschung von Psychotherapie-Videodaten eingeordnet werden. Durch die Objektivität des Verfahrens bietet sich zudem eine Verwendung in der Selbstsupervision an.
Im Praxisalltag mit wöchentlich 20 bis 30 zu behandelnden Psychotherapie-Patient*innen stößt das Verfahren allerdings an seine Grenzen, da die Bewegungsanalyse einen Mehraufwand darstellt. Auch die Zeiten für den Auf- und Abbau der Videokamera, die Verwaltung der Einverständniserklärungen, datenschutzkonforme Sicherung der Videos etc. müssen einkalkuliert werden. Daher bietet es sich an, das Verfahren gezielt bei selektierten Patient*innen anzuwenden.
Eine weitere Herausforderung stellt die Anwendung der Kurzskalen unmittelbar während der Therapiesitzung dar. Diese sollte nach Möglichkeit vermieden werden, da die Fokussierung auf die Szene nicht gewährleistet ist, wenn Therapeut*innen mit der Annotation der Bewegungen beschäftigt sind. Zudem geht es bei der systematischen Bewegungsanalyse um unwillkürlich erfolgende Bewegungen, die nicht durch die unmittelbare Anwendung eines Kodierbogens von Therapeut*innen-Seite beeinflusst werden sollten. Aus diesen Gründen sollte die Anwendung der Kurzskalen anhand von Videos der Therapiesitzungen erfolgen.
Die Bewegungsanalyse mithilfe der NEUROGES®-Kurzskalen von mehreren Sitzungen bietet Einblicke in das individuelle Bewegungsmuster von Patient*innen und ihren Therapeut*innen. Für die vorgestellte Kasuistik würde es sich anbieten, Ausschnitte aus zukünftigen Sitzungen ebenfalls zu analysieren, um neben der Standarddiagnostik eine Veränderung auf motorischer Ebene systematisch in die Erfassung des Therapieverlaufs einbeziehen zu können. Die NEUROGES®-Kurzskalen bieten insgesamt nonverbale Zusatzinformation für diagnostisch tätige Mitglieder des multiprofessionellen Teams. Sie eröffnen die Möglichkeit der Verlaufsevaluation, z. B. durch das Erkennen einer Veränderung von Bewegungsmustern im Therapieverlauf. Mithilfe der Kurzskalen-Analyse einer einzelnen Therapiesitzung gelingt die Identifikation von (verbalen) Schlüsselereignissen in der Therapiesitzung. Die Kurzskalen-Analyse eines Ausschnitts aus einer Sitzung ermöglicht es, Bewegungsverhalten und Bewegungsmuster bei Patient*in und Therapeut*in zu identifizieren. Ist ein bestimmtes Bewegungsverhalten identifiziert, fällt es Therapeut*innen leichter, dieses während der stattfindenden Therapiesitzung wahrzunehmen. Dies erlaubt eine kontextuelle Verbindung zwischen Bewegungsverhalten und z. B. verbaler Aussage oder zugrunde liegender Zielthematik, wie z. B. mit beiden Händen zeitgleich unterschiedliche Bewegungsstrukturen zu zeigen und währenddessen über das Thema „authentisch sein“ zu sprechen.

Fazit für die Praxis

  • Da das Bewegungsverhalten aus theoretischen Ansätzen heraus zur Beziehungsgestaltung und therapeutischen Arbeitsbeziehung bedeutsam erscheint, sollte es mit der Durchführung von Bewegungsanalysen im klinischen Alltag Berücksichtigung finden.
  • Wie die vorgestellte Kasuistik zeigt, lassen sich bereits aus einer 25-minütigen Videoanalyse Aussagen zum Bewegungsverhalten der Patientin in dieser Sitzung treffen; diese können im Therapiekontext mit weiteren Informationen verknüpft werden. Beispielsweise könnte die/der Therapeut*in diese Bewegungsanalyse bewusst zu Therapiebeginn einsetzen, um systematische Informationen bezogen auf die therapeutische Szene zu gewinnen.
  • Angehende Psychotherapeut*innen sollten systematische Schulungen zum nonverbalen Verhalten in Psychotherapien erhalten, um das Wissen zugunsten der Entwicklung ihrer Patient*innen nutzen zu können.
  • Zudem kann eine Analyse des Bewegungsverhaltens einen zusätzlichen Informationskanal während kollegialer Intervisionen darstellen.

Förderung

Diese Forschungsarbeit hat keine Forschungsförderung erhalten.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

K.C.H. Reinecke, S. Von Au und H. Lausberg geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die in dieser Veröffentlichung geschilderten Studienergebnisse basieren auf der Zustimmung der Ethikkommission der DSHS Köln (095/2018). Jedes Vorgehen, das menschliche Probanden involvierte, erfolgte in Übereinstimmung mit den ethischen Standards der DSHS Köln und der Deklaration von Helsinki von 1964 und späteren Anpassungen. Die Einwilligungserklärung für die Auswertung und Veröffentlichung der vorliegenden Anwendung der Kurzskalen wurde von der teilnehmenden Patientin eingeholt und liegt vor.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Fußnoten
1
Anmerkung: Es ist nicht auszuschließen, dass sich Patientin und Therapeutin im weiteren Verlauf der Sitzung anders bewegen als in den ersten Minuten. Je nach z. B. der therapeutischen Intervention kann sich das Verhalten im 2. Teil der Sitzung verändern. Die Analyse der ersten Gesprächsminuten zeigt daher zunächst das Bewegungsverhalten, mit dem die Patientin in der Sitzung „erscheint“.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Schmid Mast M (2007) On the importance of nonverbal communication in the physician–patient interaction. Patient Educ Couns 67(3):315–318CrossRef Schmid Mast M (2007) On the importance of nonverbal communication in the physician–patient interaction. Patient Educ Couns 67(3):315–318CrossRef
Metadaten
Titel
Unbewusste Handbewegungen in Therapieprozessen als Veränderungsmarker
Kasuistische Einführung eines Instruments zur Analyse des nonverbalen Verhaltens in Psychotherapiesitzungen
verfasst von
Katharina C. H. Reinecke
Sabrina Von Au
Hedda Lausberg
Publikationsdatum
05.09.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Psychotherapie
Erschienen in
Die Psychotherapie / Ausgabe 1/2023
Print ISSN: 2731-7161
Elektronische ISSN: 2731-717X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00278-022-00621-x

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