Zusammenfassung
Die Frage nach der Lebensqualität gewinnt sowohl nach erfolgter Intensivtherapie als auch während des Aufenthaltes auf der Intensivstation zunehmend an Bedeutung. Sie bleibt auch danach häufig noch über lange Zeit eingeschränkt, und nicht für alle Patienten wird der Zustand vor Aufnahme wieder erreicht. Ein zunehmender Anteil der Bevölkerung muss in der letzten Phase des Lebens auf einer Intensivstation behandelt werden. Nicht die Heilung, sondern die Symptomkontrolle geraten hier in den Fokus intensiv- und palliativmedizinischer Maßnahmen. Schmerzen und andere belastende Faktoren werden bei Intensivpatienten häufig nicht ausreichend therapiert. Auch besteht eine unzureichende Kenntnis über die Faktoren, die vom Patienten als besonders belastend empfunden werden. Aufgrund der technischen Möglichkeit moderner Intensivmedizin besteht die Gefahr, dass gerade bei chronisch kritisch Kranken und moribunden Patienten Lebensverlängerung zur Leidensverlängerung wird, wenn belastende Symptome keine ausreichende Beachtung finden. Eine gezielte Erfassung ist Voraussetzung für eine adäquate Therapie und damit für die Verbesserung der Lebensqualität von Intensivpatienten auch am Lebensende.