Erschienen in:
24.06.2022 | Limbusstammzellinsuffizienz | Leitthema
Regenerative Medizin für das Hornhautepithel
Zelltherapie in Wissenschaft und Klinik
verfasst von:
PD Dr. Johannes Menzel-Severing, Kristina Spaniol, Florian Groeber-Becker, Gerd Geerling
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2022
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Zusammenfassung
Bei einer Verbrennung oder Verätzung der Augenoberfläche kann der Verlust von Limbusepithelstammzellen zu einer kompromittierten Selbsterneuerung des Hornhautepithels führen. Hierdurch kommt es zu einem dauerhaften Sehverlust. In diesen Situationen kann die Transplantation von kultivierten Limbusepithelzellen auf einer Amnionmembran oder einem Fibringel als Träger (Holoclar®, Holostem Terapie Avanzate s.r.l., Modena, Italien) zu einer Regeneration der Hornhautoberfläche beitragen. Die erforderlichen Zellen werden dem gesunden Partnerauge entnommen – sofern vorhanden. Alternative Zellquellen sind adulte Stammzellen aus anderen Körperregionen (Haarfollikel, Mundschleimhaut, mesenchymale Stromazellen) oder induzierte pluripotente Stammzellen (ursprünglich z. B. Hautfibroblasten). Das Umprogrammieren solcher Zellen kann unter Zuhilfenahme von Transkriptionsfaktoren erfolgen. Zusätzlich wird an biosynthetischen oder synthetischen Matrices gearbeitet, die nicht nur als Trägermaterial für die Transplantation dienen, sondern auch die Funktionen der Zellen (Selbsterneuerung, hornhautepitheltypischer Phänotyp) unterstützen sollen.