Das Reizdarmsyndrom betrifft etwa 11 % der Deutschen und zeigt eine komplexe Pathophysiologie. Störungen der Darm-Hirn-Achse und Dysbiosen spielen eine Rolle. Erfahren Sie, wie ein ganzheitliches Therapiekonzept und Phytopharmaka wie STW 5 und STW 5-II helfen können.
Mit einer Prävalenz in Deutschland von schätzungsweise 11,1% gehört das Reizdarmsyndrom zu den häufigsten gastrointestinalen Krankheitsbildern.[1] Es zeichnet sich zum einen durch seine Heterogenität in Bezug auf Ausprägung der Symptomatik und zum anderen durch seine komplexe Pathophysiologie aus. Zu den gängigen Entstehungsursachen eines Reizdarmsyndroms können u. a. eine Störung der Interaktion zwischen Darm und Gehirn sowie Permeabilitätsstörungen der Darmbarriere und viszerale Hypersensitivität gezählt werden. Die Pathophysiologie ist aber nicht abschließend geklärt.[2]
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse lassen u. a. auch einen möglichen Zusammenhang zwischen Veränderungen des Darmmikrobioms und dem Auftreten eines Reizdarmsyndroms vermuten. Wird das Mikrobiom beispielsweise Faktoren wie einer Antibiotika-Einnahme unausgewogener Ernährung, Rauchen, physischem und psychischem Stress ausgesetzt, können intestinale Dysbiosen die Folge sein. Diese können gastrointestinale Motilitätsstörungen oder Störungen der Darmbarriere („Leaky gut“) herbeiführen – und damit ebenfalls Symptome des Reizdarmsyndroms auslösen.[3]
Die Mikrobiom-Darm-HirnAchse
Enterisches und zentrales Nervensystem sind über das vegetative Nervensystem miteinander verbunden.[4] Als Hauptnerv des parasympathischen Nervensystems reguliert der Vagusnerv diverse physiologische Funktionen, u. a. auch die Darmmotilität.[4,5] Die bidirektionale Kommunikation von Darm und Gehirn spielt sowohl für die Entstehung als auch für den Verlauf u. a. des Reizdarmsyndroms eine tragende Rolle. Demnach kann eine Fehlfunktion im Darm oder in den sensorischen Signalwegen vom Darm zum Gehirn auf eine Störung der Darm-Hirn-Achse hinweisen.[2] Innerhalb dieser Kommunikation spielt auch das Mikrobiom eine wichtige Rolle. Bakterien des Darmmikrobioms können die Freisetzung von Neurotransmittern wie Serotonin, Gamma-Aminobuttersäure, Dopamin oder Acetylcholin induzieren. Darüber hinaus wird die Kommunikation von Mikrobiom, Darm und Gehirn über die neuronale Verbindung u. a. des Vagusnervs und weitere Signalwege gesteuert.[4,5]
Unter dem Einfluss von pathologischem Stress jeglicher Art und/oder bei einem bestehenden Krankheitszustand kann das Darmmikrobiom in einen sog. dysbiotischen Zustand fallen. Die Dysbiose ist charakterisiert durch eine reduzierte Anzahl und Diversität der als nützlich definierten Bakterien im Darmmikrobiom. Die Folge: ein Ungleichgewicht von nützlichen und pathogenen Bakterien kann entstehen. Die Darmphysiologie sowie die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn können dadurch gestört und so u. a. verschiedene Darmfunktionen negativ beeinflusst werden[5], was auch Reizdarmsymptome auslösen kann.[3]
Ganzheitliches Therapiekonzept notwendig
Für die Behandlung dieser komplexen Erkrankung empfiehlt die S3-Leitlinie für das Reizdarmsyndrom – entsprechend der Eingliederung in ein biopsychosoziales Gesamtkonzept (s. Abb. 2) – 3 Behandlungssäulen. Zu diesen zählen die medikamentöse Therapie, Ernährungsumstellungen und psychologische Interventionen als multiple Therapieansätze gegen die heterogenen Beschwerden des Reizdarmsyndroms.[2] Auch Phytopharmaka mit Multi-Target-Wirkung wie STW 5 (Iberogast® Classic) und STW 5-II (Iberogast® Advance) können eine wirksame medikamentöse Therapieoption zur Symptomlinderung sein und die Darm-Hirn-Achsen-Therapie unterstützen. Zudem zeigen neueste pharmakologische Untersuchungsergebnisse, dass STW 5-II einen Einfluss auf das Mikrobiom haben und Störungen der Darmbarriere wie z.B. „Leaky gut“ entgegenwirken kann.[3]