Erschienen in:
30.03.2020 | Rheumatoide Arthritis | Leitthema
Treat-to-Target beim systemischen Lupus erythematodes
verfasst von:
Dr. med. J. Mucke, C. Düsing, G. Chehab, M. Schneider
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die neuen EULAR(European League Against Rheumatism)-Empfehlungen zum Management des systemischen Lupus erythematodes (SLE) beinhalten erstmals einen Treat-to-Target(T2T)-Ansatz für die Therapie des SLE: Ziel ist das Erreichen einer Remission. Damit soll das Langzeitüberleben weiter verbessert, Schaden verhindert und die Lebensqualität optimiert werden. Verglichen mit der rheumatoiden Arthritis (RA), für die das T2T-Prinzip schon breite Anwendung findet, erscheint die Verfolgung eines T2T-Ansatzes für den SLE jedoch aufgrund seiner Heterogenität und den bisher beschränkten Therapieoptionen ungleich schwieriger.
Ziel der Arbeit
Ziel ist es, den aktuellen Stand des T2T-Konzeptes für den SLE zu skizzieren und Herausforderungen und Besonderheiten herauszuarbeiten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verwendung von Aktivitätsscores sowie der Bedeutung von Steroiden in der zielgerichteten Therapie des SLE.
Ergebnisse und Diskussion
T2T für den SLE ist mehr als eine Herausforderung. Auf dem Weg zum richtigen Ziel sind wir mit der Definition des Lupus Low Disease Activity States (LLDAS) und der DORIS („definitions of remission in SLE“) bereits einen großen Schritt vorangekommen. Viele Aspekte des „Treat“ sind jedoch weiterhin unklar. Insbesondere eindeutige Strategien der für diese Ziele häufig notwendigen Steroidreduktion gibt es bislang nicht, die Datenlage dazu ist insgesamt spärlich. Antimalariamittel sind ein „Muss“, und der Einsatz der immunsuppressiven Therapie wird deutlich vorgezogen. T2T umfasst jedoch weit mehr, da bereits eingetretener Krankheitsschaden und Schaden durch Medikamente, Begleitphänomene (wie Depression) und Komorbiditäten sowie Maßnahmen zur Sekundärprophylaxe mit einbezogen werden müssen.