Erschienen in:
01.02.2021 | Operationen an der Leber | Einführung zum Thema
„Robotics“ in der Viszeralchirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Christiane J. Bruns
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2021
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Auszug
Robotische Systeme wurden vor 20 Jahren zum ersten Mal in die Viszeralchirurgie eingeführt; die erste roboterassistierte Ösophagusresektion führte Horgan in Chicago 2003 durch. Trotz der langen Vorlaufzeit bleibt die Viszeralchirurgie aktuell weltweit der am stärksten wachsende Sektor im Hinblick auf den Einsatz neuer robotischer Systeme. Während auf der einen Seite die hohen Anschaffungskosten in der Kritik stehen, verbessert sich die Evidenz zum Einsatz von Robotersystemen gerade für die onkologische Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts am schnellsten. Bislang sind roboterassistierte Eingriffe in der Ösophagustumorchirurgie allerdings teurer als vergleichbare Eingriffe ohne diese Technologie. Inwiefern für den Patienten ein Vorteil hinsichtlich der Krankenhausmorbidität oder des Langzeitüberlebens nach onkologischen Eingriffen entsteht, muss noch weiter evaluiert werden. Neue Tools aus den Bereichen künstlicher Intelligenz und bildgestützter Chirurgie verbessern zunehmend die Nutzbarkeit der Operationsroboter in der gesamten Viszeralchirurgie. Die Vielzahl der angebotenen neuen Robotersysteme und deren Komplexität bei gleichzeitig hohen Anschaffungs- bzw. Betriebskosten erfordern moderne Ausbildungsprozesse, die in Deutschland aktuell nicht in der Weiterbildungsordnung für Viszeralchirurgie oder spezielle Viszeralchirurgie festgeschrieben sind. Entscheidend für eine strukturierte Aus- und Weiterbildung werden daher zukünftig Simulationssysteme wie Virtual, Enhanced oder Mixed Reality sein, um Trainingsmöglichkeiten in der robotischen Chirurgie zu schaffen (Urbanski et al.). …