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2022 | Buch

S3-Leitlinie Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen

herausgegeben von: Falk Kiefer, Sabine Hoffmann, Kay Uwe Petersen, Anil Batra

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das Buch liefert – unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung – detaillierte Leitlinien zur Früherkennung von Alkoholproblemen und zur optimalen Behandlung von betroffenen Personen. Für die 2020 aktualisierte Auflage wurden alle Kapitel hinsichtlich neuer Forschungsergebnisse und aktueller Literatur überprüft und die Empfehlungen überarbeitet.

Die Empfehlungen richten sich an ÄrztInnen und PsychologInnen in Klinik und Praxis, an Mitarbeitende in Reha-Einrichtungen und Beratungsstellen, sowie an Betroffene und deren Angehörige.

Die Leitlinie bildet die Grundlage für eine evidenzbasierte Behandlung und soll einen leichteren Zugang zum umfangreichen Hilfesystem ermöglichen.

Die wichtigsten Inhalte auf einen Blick:

Empfehlungen zu Screening, Case Finding und Diagnostik von alkoholbezogenen Störungen

Behandlungsempfehlungen für Personen mit alkoholbezogenen Störungen in im akuten und postakuten Setting

Empfehlungen für verschiedene Gruppen der Gesellschaft

Besonderer Fokus auf die deutsche Versorgungslandschaft

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung und Definitionen
Zusammenfassung
Der Konsum von Alkohol, Tabak und Medikamenten ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und wird weitgehend akzeptiert, auch wenn dieser mit einer Vielzahl von gesundheitlichen und sozialen Folgen verbunden ist. In Deutschland trinkt jeder Einwohner/jede Einwohnerin über 15 Jahre im Durchschnitt 11 Liter reinen Alkohol pro Jahr (John & Hanke, 2018). Die Empfehlungen für risikoarmen Alkoholkonsum der Weltgesundheitsorganisation (WHO), welche auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unterstützt, liegen bei weniger als 24 g reinen Alkohol für Männer und 12 g reinen Alkohol für Frauen pro Tag. Dies entspricht zwei bzw. einem Standardgetränk/en (z. B. ein kleines Glas Bier) (Kalinowski & Humphreys, 2016). In Analogie zu diesen Richtwerten konsumieren 18,1 % der deutschen Erwachsenen Alkohol in riskanten Mengen. Nach dem klinischen Diagnostikinstrument DSM-IV erfüllten 2,8 % der erwachsenen Bevölkerung die Kriterien für schädlichen Alkoholkonsum und 3,1 % die Kriterien für eine Alkoholabhängigkeit (Atzendorf et al., 2019).
Falk Kiefer, Sabine Hoffmann, Karl Mann, Eva Hoch
2. Screening und Diagnostik von Intoxikation, riskantem, schädlichem und abhängigem Alkoholgebrauch
Zusammenfassung
Alkoholbezogene Störungen sind in der Bevölkerung zahlreich vorhanden und werden gleichzeitig häufig unterdiagnostiziert. Im Sinne eines frühzeitigen Screenings bzw. einer Früherkennung, exakten Diagnosestellung, Schweregradeinschätzung, Verlaufs- und Prognosebeurteilung und Therapie alkoholbezogener Störungen und um Folgeerkrankungen zu vermeiden, können sowohl Fragebögen als auch Zustandsmarker einzeln und in Kombination hilfreich sein. Auch aus der Public-Health-Perspektive sind hier verstärkte Aktivitäten und konsequente Vorgehensweisen zu empfehlen.
Friedrich M. Wurst, Erika Baum, Gallus Bischof, Eva Hoch, Karl Mann, Tim Neumann, Oliver Pogarell, Hans-Jürgen Rumpf, Ulrich W. Preuss, Claudia Spies, Natasha Thon, Wolfgang Weinmann, Falk Kiefer, Sabine Hoffmann
3. Behandlung von riskantem, schädlichem und abhängigem Alkoholgebrauch
Zusammenfassung
Kurzinterventionen sind ein Weg, Menschen mit problematischem Alkoholkonsum in nicht-spezialisierten Settings zu einer Trinkmengenreduktion oder ggf. zur Abstinenz zu motivieren. Unter Kurzinterventionen werden gewöhnlich Interventionen verstanden, die eine Dauer bis 60 Minuten bei bis zu fünf Sitzungen nicht überschreiten (Kaner et al., 2018). Die Interventionen zielen auf eine Verringerung des Alkoholkonsums und alkoholassoziierter Probleme und integrieren u. a. 1) personalisiertes Feedback, 2) individuelle Zielfindung sowie 3) konkrete Ratschläge. Sie können durch schriftliches Infomaterial ergänzt oder auch computergestützt dargeboten werden.
Falk Kiefer, Sabine Hoffmann, Julia Arens, Martin Beutel, Oliver Bilke-Hentsch, Gallus Bischof, Udo Bonnet, Jan Malte Bumb, Ralf Demmel, Silke Diestelkamp, Patric Driessen, Isabel Englert, Ursula Fennen, Heribert Fleischmann, Jennis Freyer-Adam, Wilma Funke, Dieter Geyer, Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, Renate Hannak-Zeltner, Barbara Hansen, Ursula Havemann-Reinecke, Derik Hermann, Eva Hoch, Werner Höhl, Susann Hößelbarth, Kristin Hupfer, Julia Jückstock, Marianne Klein, Andreas Koch, Joachim Köhler, Michael Köhnke, Anne Koopmann, Oliver Kreh, Monika Krönes, Dietmar Kramer, Georg Kremer, Timo Krüger, Nikolaus Lange, Bodo Lieb, Johannes Lindenmeyer, Mathias Luderer, Karl Mann, Peter Missel, Sebastian Mueller, Michael Müller-Mohnssen, Corinna Nels-Lindemann, Tim Neumann, Thomas Polak, Ulrich W. Preuss, Olaf Reis, Gerhard Reymann, Monika Ridinger, Hans-Jürgen Rumpf, Peter-Michael Sack, Ingo Schäfer, Martin Schäfer, Norbert Scherbaum, Ariane Schulte, Welf Schroeder, Manfred Singer, Michael Soyka, Rainer Thomasius, Clemens Veltrup, Monika Vogelgesang, Irmgard Vogt, Marc Walter, Tillmann Weber, Georg Weil, Bernd Wessel, Tina Wessels, Klaudia Winkler, Nadja Wirth, Arnold Wieczorek, Norbert Wodarz, Dirk Wolter
4. Versorgungsorganisation
Zusammenfassung
Das Versorgungssystem für Menschen mit alkoholbezogenen Störungen in Deutschland umfasst eine Vielzahl von differenzierten Angeboten, ist jedoch aufgrund historisch gewachsener Strukturen und den spezifischen Zuständigkeiten der Leistungsträger stark fragmentiert. Zu unterscheiden sind die speziell für Menschen mit Störungen durch Alkoholkonsum (SdA) ausgerichteten Systeme der Suchtberatung, der suchtmedizinischen, suchtpsychiatrischen, suchttherapeutischen, und suchtrehabilitativen Behandlung einerseits, von Hilfesystemen mit anderen Schwerpunkten in der Aufgabenstellung, Kompetenz und Verantwortung, wie z. B. medizinische Versorgung (durch niedergelassene ÄrztInnen und Allgemeinkrankenhäuser), die ambulante psychotherapeutische Versorgung, die Altenhilfe, die Jugendhilfe, die Wohnungslosenhilfe, das System der Arbeitslosenhilfen (z. B. Jobcenter, Agenturen für Arbeit) usw. andererseits (DHS, 2019).
Volker Weissinger, Clemens Veltrup, Klaus Amann, Erika Baum, Gallus Bischof, Heribert Fleischmann, Ulrich Frischknecht, Arthur Günthner, Rita Hansjürgens, Werner Höhl, Bettina Jäpel, Gerhard Längle, Michael Müller-Mohnssen, Ariane Schulte, Rainer Thomasius, Irmgard Vogt, Tina Wessels, Falk Kiefer, Sabine Hoffmann
Backmatter
Metadaten
Titel
S3-Leitlinie Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen
herausgegeben von
Falk Kiefer
Sabine Hoffmann
Kay Uwe Petersen
Anil Batra
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-63677-0
Print ISBN
978-3-662-63676-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63677-0