Rund 15 % der Bevölkerung haben eine behandlungsbedürftige obstruktive Schlafapnoe (OSA). Allerdings auch mit Standardtherapie wie kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck (Continuous Positive Airway Pressure, CPAP) leiden nach Angaben von Prof. Dr. Ingo Fietze, Berlin, 10 % der Behandelten weiterhin unter Tagesschläfrigkeit und stark beeinträchtigter Lebensqualität. Eine Hilfe kann für diese Patienten eine medikamentöse Therapie mit dem Stimulans Solriamfetol (Sunosi®) sein. Fietze hat aufgrund des häufigen Problems der residualen exzessiven Tagesschläfrigkeit bei behandelten OSA-Patienten gemeinsam mit Kollegen ein Konsensuspapier zu Diagnostik und Therapie verfasst [Fietze et al., Somnologie 2020; 24]. Tagesschläfrigkeit, die die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtige, müsse abgeklärt werden, betonte der Pneumologe, bei vulnerablen Berufsgruppen wie Kraftfahrern oder Piloten unbedingt im Schlaflabor. Wer beim Wachbleibetest deutliche Auffälligkeiten zeige, etwa eine Einschlaflatenz ≤ 8 Minuten, sei behandlungsbedürftig.
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Schlafapnoe verhindert gesunden Schlaf und trägt zur Entstehung bzw. Manifestierung von Komorbiditäten wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern und Schlaganfällen bei. Einfache Diagnostiktools helfen, frühzeitig das Risiko zu minimieren und individuelle Therapieansätzen umzusetzen.
Das deutsche Gesundheitssystem steht aktuell vor großen Herausforderungen. Innovative Technologien und Handlungsansätze kollidieren mit fest etablierten Meinungen und Strukturen, der Ruf nach Veränderung wird laut. Auch die Patienten bleiben von dieser Entwicklung nicht unberührt.
Insomnie und obstruktive Schlafapnoe (OSA) treten häufiger zusammen auf, als man es basierend auf der jeweiligen Prävalenz in der Bevölkerung vermuten würde [1, 2, 3]. In der Fachliteratur nennt sich diese Komorbidität COMISA – comorbid insomnia and sleep apnea.