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2020 | Buch

Schlafmedizin 1x1

Praxisorientiertes Basiswissen

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Über dieses Buch

Leitlinienorientiert und basierend auf den neuesten Standards der Schlafmedizin: Diagnostische und therapeutische Hilfen bei allen Formen von Schlafstörungen. Praxisnah und übersichtlich von einem interdisziplinären renommierten Autorenteam der Schlafmedizin. Das Wichtigste zum schnellen Nachschlagen für die Praxis.

Gestörter Schlaf und Tagesmüdigkeit sind häufige Beschwerden in der ärztlichen Praxis. Unbehandelt bergen sie ein erhöhtes Risiko für Unfälle und kardiovaskuläre Erkrankungen. Das gezielte Erkennen von Schlafstörungen wie die Insomnie, das Schlafapnoe-Syndrom, Parasomnien oder Hypersomnien gehört inzwischen zum Alltag der ärztlichen Praxis. Die Schlafmedizin bietet eine Bandbreite an diagnostischen Verfahren über das Schlaflabor hinaus und störungsspezifische Therapiemöglichkeiten. Guter Schlaf ist ein integrativer Bestandteil der psychischen und körperlichen Gesundheit.

Mit Informationsmaterial für Patienten, Fragebögen, Fallbeispielen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Schlaf und Schlafmedizin – Grundlagen
Zusammenfassung
Die Schlafmedizin umfasst sowohl Forschungsbereiche, die den gesunden Schlaf betreffen, als auch solche, die den gestörten Schlaf untersuchen. Die Klassifikation der Schlafstörungen ist in der ICD-10 eingebettet. Es existiert jedoch auch eine differenziertere Einteilung, die Internationale Klassifikation der Schlafstörungen (ICSD). Diese Klassifikation aller Schlafstörungen wurde aufgrund eines Expertenkonsensus entwickelt und wird regelmäßig überprüft und erneuert. In diesem Kapitel werden ein Überblick über Fakten des normalen Schlafes und die Einteilung der unterschiedlichen Schlafstörungen sowie eine Beschreibung des Faches Schlafmedizin gegeben.
Tatjana Crönlein, Wolfgang Galetke, Peter Young
Kapitel 2. Die insomnische Störung
Zusammenfassung
Die Insomnie gehört zu den häufigsten Störungen in der Medizin. Während insomnische Beschwerden bei ca. 30 % der Bevölkerung bestehen, ist die nichtorganische Insomnie bei 6 % der Bevölkerung zu finden.
Tatjana Crönlein
Kapitel 3. Schlafbezogene Atmungsstörungen
Zusammenfassung
Das obstruktive Schlafapnoesyndrom ist die häufigste Form der schlafbezogenen Atmungsstörungen und geht häufig mit Schnarchen, Tagesschläfrigkeit und Übergewicht einher. Die Schlafapnoe kann jedoch auch bei schlanken Frauen oder Kindern vorkommen und unspezifische Symptome wie Konzentrationsstörungen oder insomnische Beschwerden verursachen. Sie kann vor allem komorbide Störungen, wie zum Beispiel eine Depression, erheblich verschlechtern. Die obstruktive Schlafapnoe hat eine Prävalenz von 4–10 % und wird mit zunehmendem Alter häufiger. Unbehandelt kann sie dramatische Folgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt haben. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Diagnostik und Behandlung, wobei sich als Standardtherapie die kontinuierliche Überdruckbeatmung (CPAP) durchgesetzt hat. Als Alternativen kommen bei bestimmten Patienten Unterkieferprotrusionsschienen, HNO-ärztliche Operationen oder andere Verfahren zur Anwendung. Kenntnisse über die Schlafapnoe und ihre Behandlung sollten zum Grundwissen eines Arztes gehören.
Wolfgang Galetke
Kapitel 4. Motorische Störungen
Zusammenfassung
Motorische Störungen im Schlaf sind Bewegungsphänomene, die während des Schlafens auftreten. Dazu gehören das Restless-legs-Syndrom, periodische Beinbewegungen im Schlaf, Einschlafzuckungen, Bruxismus und die Jactatio capitis nocturna. Das Restless-legs-Syndrom ist relativ häufig und nicht immer leicht zu diagnostizieren bzw. zu behandeln. Insbesondere hier gibt es bei der pharmakologischen Therapie immer wieder neue Aspekte und Therapieprinzipien zu beachten. Die anderen Störungen sind weniger häufig, können den Betroffenen aber erheblich belasten. Motorische Störungen im Schlaf haben unterschiedliche Ursachen und treten nicht selten komorbid mit anderen Erkrankungen auf. Sie können auch als unterwünschte Nebenwirkung einer Medikation auftreten.
Peter Young
Kapitel 5. Hypersomnolenz zentralen Ursprungs
Zusammenfassung
Tagesmüdigkeit und eine erhöhte Einschlafneigung am Tag trotz ausreichendem Schlaf sind häufig genannte Beschwerden in der allgemeinärztlichen Praxis. In der ICD-10-GM wird grundsätzlich zwischen einer Hypersomnie und einer Narkolepsie mit Kataplexien unterschieden. Nach der aktuellen ICSD-3 werden diese Störungen jetzt übergeordnet als Hypersomnolenzstörungen zentralen Ursprungs bezeichnet. Hypersomnolenzen sind Krankheitsbilder, bei denen die Symptomatik nicht durch eine nachweisbare körperliche oder psychiatrische Ursache hervorgerufen wird. Bei diesem Beschwerdebild ist die Differenzialdiagnostik besonders wichtig, da diverse Störungen Tagesschläfrigkeit und Müdigkeit verursachen können (z. B. Depressionen, Schlafapnoe oder periodischeBeinbewegungen im Schlaf). Die Folgen einer unbehandelten Hypersomnolenz können dramatisch sein, da sich durch ungewolltes Einschlafen nicht nur die Fehlerwahrscheinlichkeit erhöht, sondern allgemein auch die Unfallgefahr. Für die Sicherung der Diagnose ist eine Untersuchung im Schlaflabor notwendig. Für die Therapie stehen einerseits Verhaltensmaßnahmen zur Reduktion des Schlafdrucks und andererseits wachheitsfördernde Medikamente zur Verfügung.
Tatjana Crönlein, Wolfgang Galetke, Peter Young
Kapitel 6. Zirkadiane Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
Zusammenfassung
Zirkadiane Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus entstehen durch eine Desynchronisation zwischen dem Schlaf-Wach-Rhythmus und äußeren Zeitgebern. Diese Schlafstörungen sind dadurch definiert, dass die Schlafphasen zu Zeitpunkten stattfinden, an denen der Körper normalerweise wach ist. Diese transienten zirkadianen Störungen nehmen mit dem Anteil an Mobilität und Schichtarbeit in unserer Gesellschaft zu. Darüber hinaus gibt es noch eine Gruppe von Schlafstörungen, welche auf einer endogenen Abweichung des Schlaf-Wach-Rhythmus beruhen. Während die transienten zirkadianen Störungen zunehmen, sind die permanenten zirkadianen Störungen eher selten. Die Therapie der zirkadianen Störungen umfasst sowohl medikamentöse als auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen.
Tatjana Crönlein, Wolfgang Galetke, Peter Young
Kapitel 7. Parasomnien
Zusammenfassung
Parasomnien bezeichnen Störungen, die während des Schlafes bzw. während des Übergangs vom Wachen zum Schlafen vorkommen. Sie umfassen einfache bis komplexe motorische Störungen, häufig mit Handlungsabläufen, wie zum Beispiel Schlafwandeln oder die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, aber auch Träume. Parasomnien werden nach REM- oder Non-REM-Schlaf-bezogen unterteilt, je nachdem wann sie auftreten. In der Regel kommen Parasomnien in der Kindheit als Ausdruck des reifenden Gehirns vor, sie können jedoch auch Erwachsene betreffen. Zur Diagnostik der Parasomnien steht die Polysomnographie mit einer Videometrie zur Verfügung. In den meisten Fällen bedarf es keiner Therapie. Eine Indikation besteht dann, wenn der Betroffene sich oder andere gefährden könnte oder ein erheblicher Leidensdruck angegeben wird. Es gibt bislang nur für die aus dem REM-Schlaf auftretende Parasomnie, die REM-Schlaf-Verhaltensstörung, eine etablierte pharmakologische Therapie. Als medikamentöse Therapie zur Behandlung der Non-REM-Parasomnien kommen unter strenger Indikationsstellung Benzodiazepine mit kurzer Halbwertszeit und probatorisch Antikonvulsiva zum Einsatz. Verhaltenstherapeutische Ansätze sind bislang nur in Ansätzen etabliert.
Tatjana Crönlein, Wolfgang Galetke, Peter Young
Kapitel 8. Verhaltenstherapeutische Methoden in der Schlafmedizin
Zusammenfassung
Die Schlafmedizin verfügt neben pharmakologischen und operativen Methoden vor allem über einen gut validierten psychotherapeutischen Methodenbereich. Dieser spielt insbesondere bei Insomnien eine Rolle. Unter den psychotherapeutischen Methoden hat sich die Verhaltenstherapie als effektive und nachhaltig wirksame Methode erwiesen und wird laut Leitlinie als Therapie der ersten Wahl empfohlen. Insbesondere bei chronischen Insomnien sollte also an eine insomniespezifische Verhaltenstherapie gedacht werden. Grundsätzlich geht es bei der Verhaltenstherapie um die Veränderung dysfunktionaler Denkmuster und Verhaltensweisen, deswegen auch die Bezeichnung „Kognitive Verhaltenstherapie“ (KVT). Im Gegensatz zu anderen psychotherapeutischen Verfahren geht es hier nicht um die Bearbeitung unbewusster Konflikte oder die Bearbeitung von Krisen in der Vergangenheit, sondern um die bewusste Veränderung des aktuellen Umgangs mit dem Schlaf. Die Verhaltenstherapie kann auch adjuvant zu einer pharmakologischen Behandlung angewandt werden. Sie wird in der Regel von Psychotherapeuten und in schlafmedizinischen Zentren angeboten.
Tatjana Crönlein
Kapitel 9. Pharmaka in der Schlafmedizin
Zusammenfassung
Psychopharmaka sind ein wesentlicher Bestandteil der Therapie in der Schlafmedizin. Neben den Hypnotika werden vor allem wach machende Substanzen (Stimulanzien) und solche Medikamente verschrieben, die bei Bewegungsstörungen eingesetzt werden. Neben den zugelassenen Substanzen gibt es eine Zunahme im Off-label-Bereich. Für einige dieser Substanzen gibt es mittlerweile Daten für die Wirksamkeit und Sicherheit auch in der nicht behördlich zugelassenen Indikation. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, im Fall von Therapieversagen mit den offiziell zugelassenen Präparaten auch im Sinne der Behandlungsfreiheit solche Substanzen differenzialtherapeutisch in Erwägung zu ziehen. Das gilt besonders für die Gruppe der Hypersomnolenzen (Narkolepsie Typ 1 und 2 und Hypersomnie). Grundsätzlich kann die Pharmakologie in der Schlafmedizin in 3 Bereiche unterteilt werden: Hypnotika, Stimulanzien und Pharmaka, die motorische Begleiterkrankungen von Schlafstörungen reduzieren. In diesem Kapitel werden die Hypnotika und die Stimulanzien behandelt, die störungsspezifischen Medikamente bei Restless-legs-Syndrom werden in Kap. 4 beschrieben.
Tatjana Crönlein, Wolfgang Galetke, Peter Young
Kapitel 10. Schlafmedizinische Messmethoden
Zusammenfassung
Die schlafmedizinischen Messmethoden haben sich wesentlich aus der frühen Schlafforschung entwickelt. Hierzu gehört in erster Linie die Polysomnographie, das heißt, die Messung des Schlafverhaltens auf physiologischer Ebene. Mit der Entdeckung des Schlafapnoesyndroms erlangten ambulante Messverfahren, wie zum Beispiel das Apnoe-Screening, weitreichende Bedeutung und lösten teilweise die aufwendigere Polysomnographie ab. Schlafmedizinische Messmethoden umfassen jedoch auch die Messung der Tagesmüdigkeit oder der Schlaf-Wach-Rhythmen. Die jeweilige Indikation ergibt sich aus dem Schweregrad und der Art der Schlafstörung. Grundsätzlich sollte bei nahezu jeder Schlafstörung ein stufendiagnostisches Vorgehen gewählt werden, es muss also nicht jeder Patient in ein Schlaflabor.
Tatjana Crönlein, Wolfgang Galetke, Peter Young
Backmatter

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Metadaten
Titel
Schlafmedizin 1x1
verfasst von
Dr. Tatjana Crönlein
Dr. med. Wolfgang Galetke
Prof. Dr. Peter Young
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-60406-9
Print ISBN
978-3-662-60405-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60406-9

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