Erschienen in:
03.02.2021 | Schwerpunkt
Psychosoziale Faktoren in der Prävention von Schmerz
verfasst von:
Dr. phil. Nadeshda Andrejeva, David Baumeister, Wolfgang Eich, Jonas Tesarz
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Die Frage der Schmerzprävention gewinnt sowohl gesellschaftlich als auch in der Wissenschaft zunehmend an Bedeutung. Entsprechend der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes wurden allgemeine Bereiche definiert, für die schmerzpräventive Maßnahmen empfohlen werden können. Diese Ansätze beschränken sich meist auf unspezifische Empfehlungen mit dem Ziel, das allgemeine Gesundheitsverhalten zu verbessern. Allen gemeinsam ist, dass sie im Wesentlichen psychosoziale und psychobehaviorale Aspekte umfassen. Im Gegensatz zu genetischen Faktoren oder anderen nicht veränderbaren Umweltfaktoren sind diese Aspekte meist potenziell veränderbare Variablen, weshalb sie mögliche Ausgangspunkte für Präventionsprogramme darstellen. Ferner liefern neuere Studien wichtiges Wissen über psychologische und soziale Risikofaktoren der Schmerzchronifizierung und bieten damit neue Ansätze für zukünftige Schmerzpräventionsstrategien. Gleichzeitig sind die Wirkung, Modifikation und erfolgreiche Implementierung solcher Programme so komplex, dass letztendlich nur durch die versorgungsbezogene Evaluation valide Aussagen über Wirksamkeit und Nutzen gemacht werden können. Im Rahmen der vorliegenden Übersichtsarbeit soll auf psychologische und soziale Faktoren in der Prävention von Schmerz eingegangen werden. Hierfür wurde eine selektive Literaturrecherche durchgeführt. Anhand ausgewählter Studien werden psychologische und soziale Prädiktoren für die Schmerzentstehung kurz umrissen und deren Potenzial für zukünftige Schmerzpräventionsprogramme diskutiert. Der Beitrag schließt mit einer Diskussion über mögliche Implikationen.