Zusammenfassung
Septische Enzephalopathien äußern sich als zentrale Funktionsstörungen bei Sepsis, die sich auf keine andere Ursache wie z.B. Blutungen, Infarkte oder zerebrale Infektionen beziehen lassen. Sie ist die häufigste Form einer Enzephalopathie auf Intensivstationen (Inzidenz bis 71%, oft postoperativ) und wird auch als „Intensivpsychose“ oder „intensive care delirium“ bezeichnet. Bereits ein SIRS (systemisches Inflammations-Response-Syndrom) kann als Auslöser reichen. Prädispositionen können vorbestehende ZNS-Läsionen und das hohe Erkrankungsalter sein. Die Prognose für eine Wiederherstellung kognitiver Funktionen bleibt lange unter der Voraussetzung ausbleibender Komplikationen der Sepsis offen (Infarkte, ARDS, Endo-/Myokarditis, MOV, PNP). Flapping Tremor (Asterixis) und Krampfanfälle sind oft im zerebralen Allgemeinsyndrom dieser Enzephalopathie anzutreffen.