Sollten wir allen Patienten empfehlen Walnüsse zu essen?

Neue Studien an Mäusen zeigen, dass der Konsum von Walnüssen möglicherweise das Magen- und Darmkrebsrisiko senken könnte. Mäuse, deren Futter Walnüsse enthielt, erkrankten weniger oft an von H. pylori verursachtem Magenkrebs und Azoxymethane-induziertem Darmkrebs [1,2]. jd-photodesign /AdobeStock × Walnüsse senken das Magenkrebs Risiko nach H.pylori-Infektion in Mäusen Das Bakterium Helicobacter pylori (H. pylori) wird zu den Karzinogenen der Gruppe 1 gezählt und wird als der wichtigste Risikofaktor für Magenkrebs angesehen.[3,4] Eine Infektion mit H. pylori erhöht das Magenkrebsrisiko bei Patienten um das Zwei- bis Dreifache.[4] Das Bakterium kann zwar grundsätzlich mit Antibiotikum behandelt werden, jedoch breiten sich antibiotikaresistente H.pyolori-Stämme immer weiter aus. Deshalb suchten Forscher nach neuen Möglichkeiten, das Bakterium zu bekämpfen und somit das Magenkrebsrisiko der infizierten Patienten zu senken.[3] Eine neue Studie von Park et al. hat den Effekt von Walnüssen auf H. pylori-verursachten Magenkrebs in Mäusen untersucht. Hierfür wurden Mäuse mit H. pylori infiziert und mit stark salzhaltiger Nahrung gefüttert, um eine Magenkrebserkrankung zu induzieren. Ein Teil der Mäuse wurden dann mit 100mg/kg Walnüssen oder 200mg/kg Walnüssen gefüttert. Die Mäuse, deren Futter keine Walnüsse enthielt, dienten als Kontrollgruppe. Um die Entwicklung von Magenkrebs und Gastritis zu beurteilen, wurde die Anwesenheit von Tumoren, blasser und dünner Magenschleimhaut und Ödema der Magenschleimhaut auf histologischen Skalen bewertet. Die Mäuse mit Walnüssen im Futter hatten signifikant niedrigere Werte auf den Skalen und entwickelten signifikant weniger Adenome und Karzinome. Diese Resultate deuten darauf hin, dass die Walnüsse das Magenkrebsrisiko gesenkt haben könnten. Zusätzlich wurde die Konzentration von Entzündungsmarkern wie Interleukin-6 mit einem Western-Blot bestimmt. In den Mäusen, die Walnüsse erhalten haben, waren die Entzündungswerte geringer.[1] Die Autoren der Studie mutmaßen, dass für den positiven Effekt der Walnüsse die in ihnen enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Polyphenol verantwortlich sind. Sie vermuten, dass Polyphenol den Rezeptor (PPAR-γ) peroxisome proliferator-activated receptor gamma aktiviert und somit Interleukin-6 und den Trankriptionsfaktor (STAT3) signal transducer and activator of transcription 3 inhibiert. Das könnte in einer geringeren Entzündung und weniger Magenkrebs resultieren. Der molekulare Mechanismus, der zu den positiven Effekten der mehrfach ungesättigten Fettsäuren führen könnte, ist noch nicht bekannt.[1] Können Walnüsse auch das Darmkrebs-Risiko senken? Die Hypothese, dass Walnüsse das Krebsrisiko im Magen-Darm-Trakt senken könnten, wurde bereits vor ein paar Jahren aufgestellt. Nakanishi et al. fanden 2016 heraus, dass Mäuse, die mit Walnüssen gefüttert wurden, ein geringeres Risiko für chemisch-induzierten Darmkrebs aufwiesen. Dieser Effekt wird möglicherweise durch eine von den Walnüssen verursachte, schützende Veränderung des Mikrobioms im Darm hervorgerufen. Interessanterweise stellte sich bei dieser Studie auch heraus, dass Futter mit 7% Anteil an Walnüssen die Mäuse besser vor Darmkrebs schützten als 9%. Deshalb vermuten die Autoren der Studie, dass es eine optimale Dosis von Walnüssen zur Risikoverringerung von Darmkrebs geben könnte.[2] Sollten wir nun allen Patienten empfehlen Walnüsse zu essen? Walnüsse haben entzündungshemmende, anti-oxidative und zellerneuernde Eigenschaften.[3] Die Ergebnisse der Studien sind bis jetzt vielversprechend und implizieren, dass eine Ergänzung von Walnüssen in der Ernährung möglicherweise simpel und kostengünstig das Magen- und Darmkrebsrisiko reduzieren könnten. Jedoch weisen Park et al. in ihrer Studie ausdrücklich darauf hin, dass noch weitere klinische Studien durchgeführt werden müssen, um den Effekt von Walnüssen auf das Risiko für Magen- und Darmkrebs in Menschen zu validieren.[1] PP-ON-DE-1409 » Zum Impressum von Lilly Deutschland GmbH Fachinformation Cyramza® Literatur [1] Park, J.M., et al. Dietary intake of walnut prevented Helicobacter pylori-associated gastric cancer through rejuvenation of chronic atrophic gastritis. Journal of Clinical Biochemistry and Nutrition. 2021; 68 (1), pp.37-50. [2] Nakanishi, M., et al. Effects of Walnut Consumption on Colon Carcinogenesis and Microbial Community Structure. Cancer Prevention Research. 2016; 9(8), pp.692-703. [3] News-Medical.net. 2021. Regular walnut intake may help protect against negative outcomes associated with H. pylori infection. [online] Available from: https://www.news-medical.net/news/20210209/Regular-walnut-intake-may-help-protect-against-negative-outcomes-associated-with-H-pylori-infection.aspx [Accessed 5 November 2021]. [4] https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/magenkrebs/risikofaktoren.php

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