Vier Dinge, die Wanderer vor Zwischenfällen schützen

Wandern kann doch jeder – denkt der gemeine Sonntagsausflügler, bis er es mit grantigen Mückenschwärmen, sich ablösenden Schuhsohlen oder hinterhältigem Sonnenbrand in den Kniekehlen zu tun hat. Eine Studie schafft Abhilfe. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Mit dem Wandern ist es so eine Sache – je seltener man es ausprobiert hat, desto idyllischer mag es erscheinen. Eine US-amerikanische Studie hat ergeben, dass diejenigen, die nur eine Tagestour planen, oft besonders schlecht ausgerüstet sind: Ein Drittel der Teilnehmer hatte entweder kein Wasser, keinen Proviant oder keine lange Kleidung dabei. Jetzt ließe sich natürlich einwenden, dass es genauso wenig hilft, mit einem Rucksack voller vermeintlich unentbehrlicher Dinge aus dem Tritt zu geraten. Wo genau die richtige Balance liegt, zeigt folgende Studie. Zehn Tipps: Welche sind wirklich sinnvoll? Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, gibt es eine von Experten zusammengestellte Liste mit zehn essentiellen Dingen, die beim Wandern nicht fehlen sollten. Dazu zählen gutes Schuhwerk, Karte oder Kompass, Wasser, Proviant, Regenschutz, Sonnenschutz, Erste-Hilfe-Kit, Sicherheitsartikel wie Taschenlampe, Feuerzeug und eine Trillerpfeife, Taschenmesser und eine leichte Decke zum Schutz vor der Witterung bei Verletzungen. Aber braucht es das alles auch für eine Tagestour? Um das herauszufinden, positionierte sich ein Forscherteam an vier aufeinanderfolgenden Tagen an einem Wanderweg am Mount Monadnock, einem 965 m hohen Berg in einem US-Nationalpark, und lockte mithilfe von Müsliriegeln freilaufende Tageswandertouristen an. Anhand deren Aussagen untersuchten die Mediziner um Dr. Nicholas Daniel vom Dartmouth-Hitchcock Medical Center in Lebanon potenzielle Zusammenhänge zwischen der Ausrüstung, dem Auftreten von Zwischenfällen, der Zufriedenheit der Wanderer und ob sich diese auf die Ereignisse vorbereitet fühlten. Vier Dinge waren besonders hilfreich Die 961 Studienteilnehmer, die gerade von einer Wanderung zurückkehrten, berichteten über 1.686 Zwischenfälle. Auf 89% davon fühlten sie sich vorbereitet. Am häufigsten waren Durst (62%), Hunger (50%), Kälte (18%) und Regen (11%). Verletzungen, etwa Verstauchungen oder Platzwunden, machten insgesamt 18% der Ereignisse aus. Das Mitsichtragen von mehr Gegenständen schien die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ein Zwischenfall auftrat, allerdings verringerte es glücklicherweise gleichzeitig das Risiko, auf diesen nicht vorbereitet zu sein. An der Zufriedenheit änderte es jedenfalls nichts, ob die Studienteilnehmer viele oder wenige Dinge dabeigehabt hatten. Zwischenfälle, die sich nicht mit Snacks, Getränken, wetterfester Kleidung oder einem Medizin-Kit lösen ließen, waren selten. „Daher könnte es ratsam sein, für Tagestouren nur diese vier Dinge zu empfehlen, statt die klassischen zehn“, schließen Daniel und Kollegen. Es komme jedoch auch auf den Schwierigkeitsgrad der Tour und die Erfahrung der Wanderer an. Abschließend weisen die Forscher noch auf das Verzerrungspotenzial der Müsliriegel hin: Sie könnten besonders hungrige, schlecht ausgerüstete Personen angelockt haben. Möglicherweise sind die Tageswanderer also besser als ihr Ruf. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche Dinge brauchen Wanderer bei Tagestouren wirklich, um optimal vor Zwischenfällen geschützt zu sein? Antwort: Proviant, Getränke, wetterfeste Kleidung und ein Medizin-Kit waren für die Studienteilnehmer am hilfreichsten. Bedeutung: Den Studienautoren zufolge könnten diese vier Dinge für Tagestouren ausreichen, statt der klassischen zehn Empfehlungen für weitere Zwischenfälle. Einschränkung: Die Studie wurde in einem Nationalpark durchgeführt, sodass es sich um einen populären, nicht unbedingt einsamen Wanderweg handelte.

Springer Medizin

Vier Dinge, die Wanderer vor Zwischenfällen schützen

Weiterführende Themen

Neu im Fachgebiet AINS

Hinter dieser Appendizitis steckte ein Erreger

Ärztliche Empathie hilft gegen Rückenschmerzen

Mehr Schaden als Nutzen durch präoperatives Aussetzen von GLP-1-Agonisten?

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Update AINS