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Erschienen in: Die Innere Medizin 1/2023

03.01.2023 | Supportivtherapie | Schwerpunkt: Supportive und komplementäre Therapien in der Onkologie

Komplementäre oder alternative Medizin in der Onkologie

Chancen oder Risiken?

verfasst von: Prof. Dr. med. J. Hübner, K. Münstedt, O. Micke, F. J. Prott, T. Schmidt, J. Büntzel, C. Keinki

Erschienen in: Die Innere Medizin | Ausgabe 1/2023

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Zusammenfassung

Hintergrund

Etwa die Hälfte aller onkologischen Patienten nutzt komplementäre Medizin.

Ziel der Arbeit

Die Ergebnisse der S3-Leitlinie Komplementäre Onkologie sollen dargestellt und in den Beratungsalltag eingeordnet werden.

Material und Methoden

Zentrale Empfehlungen aus der S3-Leitlinie werden ausgewählt und mit einem Überblick über die Evidenz zusammengefasst.

Ergebnisse

Ausgewählte Methoden der komplementären Medizin können v. a. mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität und der Verminderung von Nebenwirkungen eingesetzt werden. Für körperliche Aktivität gibt es eine umfassende Datenlage in Bezug auf das Überleben, die Lebensqualität und die supportive Therapie. Für die meisten anderen Methoden ist die Evidenz eher gering. In der Abwägung von Nutzen und Risiken wurde deshalb insbesondere bei den substanzgebundenen Methoden in der Leitlinie häufiger eine negative Empfehlung ausgesprochen. Ausnahmen bilden 3 Mikronährstoffe (Vitamin B12, D und Selen), da selbst bei einer ausgewogenen Ernährung Mangelerscheinungen möglich sind. Deshalb werden für diese routinemäßige Spiegelbestimmungen empfohlen.

Schlussfolgerungen

Die Frage von Patienten „Was kann ich selbst tun?“ sollte wertschätzend und evidenzbasiert beantwortet werden. Nutzen und Risiken komplementärer Methoden müssen sorgfältig abgewogen werden. Dazu wird eine regelmäßige Befragung der Patienten nach dem Interesse an komplementären Methoden empfohlen. Die wesentliche Chance der komplementären Medizin ist die Möglichkeit für Patienten, selbst aktiv zu werden. Deshalb beziehen sich alle Empfehlungen auf das Gespräch mit dem Patienten und formulieren keine Therapie – sondern eine Gesprächsempfehlung: „soll empfohlen werden“ statt „soll gemacht werden“.
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Büntzel J, Riesenbeck D, Glatzel M et al (2010) Limited effects of selenium substitution in the prevention of radiation-associated toxicities. results of a randomized study in head and neck cancer patients. Anticancer Res 30:1829–1832 Büntzel J, Riesenbeck D, Glatzel M et al (2010) Limited effects of selenium substitution in the prevention of radiation-associated toxicities. results of a randomized study in head and neck cancer patients. Anticancer Res 30:1829–1832
19.
Zurück zum Zitat Kleeberg UR, Suciu S, Bröcker EB et al (2004) Final results of the EORTC 18871/DKG 80‑1 randomised phase III trial. rIFN-alpha2b versus rIFN-gamma versus ISCADOR M versus observation after surgery in melanoma patients with either high-risk primary (thickness 〉3 mm) or regional lymph node metastasis. Eur J Cancer 40:390–402. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​ejca .2003.07.004 CrossRef Kleeberg UR, Suciu S, Bröcker EB et al (2004) Final results of the EORTC 18871/DKG 80‑1 randomised phase III trial. rIFN-alpha2b versus rIFN-gamma versus ISCADOR M versus observation after surgery in melanoma patients with either high-risk primary (thickness 〉3 mm) or regional lymph node metastasis. Eur J Cancer 40:390–402. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​ejca .2003.07.004 CrossRef
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Zurück zum Zitat Muecke R, Micke O, Schomburg L et al (2013) Impact of treatment planning target volumen (PTV) size on radiation induced diarrhoea following selenium supplementation in gynecologic radiation oncology—a subgroup analysis of a multicenter, phase III trial. Radiat Oncol 8:72. https://​doi.​org/​10.​1186/​1748-717X-8-72 CrossRef Muecke R, Micke O, Schomburg L et al (2013) Impact of treatment planning target volumen (PTV) size on radiation induced diarrhoea following selenium supplementation in gynecologic radiation oncology—a subgroup analysis of a multicenter, phase III trial. Radiat Oncol 8:72. https://​doi.​org/​10.​1186/​1748-717X-8-72 CrossRef
30.
Zurück zum Zitat Sangthawan D, Phungrassami T, Sinkitjarurnchai W (2013) A randomized double-blind, placebo-controlled trial of zinc sulfate supplementation for alleviation of radiation-induced oral mucositis and pharyngitis in head and neck cancer patients. J Med Assoc Thai 96:69–76 Sangthawan D, Phungrassami T, Sinkitjarurnchai W (2013) A randomized double-blind, placebo-controlled trial of zinc sulfate supplementation for alleviation of radiation-induced oral mucositis and pharyngitis in head and neck cancer patients. J Med Assoc Thai 96:69–76
Metadaten
Titel
Komplementäre oder alternative Medizin in der Onkologie
Chancen oder Risiken?
verfasst von
Prof. Dr. med. J. Hübner
K. Münstedt
O. Micke
F. J. Prott
T. Schmidt
J. Büntzel
C. Keinki
Publikationsdatum
03.01.2023
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Supportivtherapie
Erschienen in
Die Innere Medizin / Ausgabe 1/2023
Print ISSN: 2731-7080
Elektronische ISSN: 2731-7099
DOI
https://doi.org/10.1007/s00108-022-01452-3

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