Erschienen in:
18.03.2022 | Hepatozelluläres Karzinom | Schwerpunkt: Infektiologische Probleme in der Gastroenterologie
Therapie der parenteral übertragbaren Virushepatitiden
verfasst von:
Elena Durmashkina, Stefan Zeuzem, Christoph Sarrazin
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Die parenteral übertragbaren Hepatitiden B/D und C und deren Komplikationen sind sowohl weltweit als auch in Deutschland ein nicht zu unterschätzendes Problem. Aufgrund der hohen Dunkelziffer, einer weiteren Verbreitung, insbesondere durch Drogenmissbrauch, steigender Prävalenzen im Rahmen der Immigration sowie einer pandemiebedingten verzögerten Diagnostik stellt die Identifizierung der erkrankten und somit potenziell infektiösen Patienten eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Therapeutisch stehen sowohl bei der Hepatitis B als auch der Hepatitis C hochwirksame, praktisch nebenwirkungsfreie Therapiekonzepte mit einer einmal täglichen Tabletteneinnahme zur Verfügung. Für die Hepatitis B handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um eine Dauertherapie zur Suppression der Replikation, während es bei der Hepatitis C innerhalb weniger Wochen zur Viruselimination kommt. Ein neues Therapiekonzept mit Hemmung der Virusaufnahme zur Behandlung der Hepatitis D steht seit September 2020 erstmals zur Verfügung. Für alle Patienten gilt, dass bei einem eingetretenen fortgeschrittenen Leberschaden oder gar einer Leberzirrhose langfristig eine weitere Überwachung insbesondere zum Ausschluss eines Leberzellkarzinoms notwendig ist.