16.02.2022 | Tumorbedingte Fatigue | Außer der Reihe
Post-Corona-Fatigue – das bekannte Bild in neuem Gewand?
Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 4/2022
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Hintergrund
Die myalgische Enzephalitis oder das „chronic fatigue syndrome“ (ME/CFS) ist als Folge von COVID(Corona Virus Disease)-19 erneut in den Fokus gerückt. Grundsätzlich problematisch ist die Tatsache, dass ME/CFS als eigenständige Entität gilt, aber extreme Fatigue auch ein häufiges Symptom einer zugrunde liegenden Erkrankung ist. Ziel des Beitrags ist es, die Akzeptanz für ME/CFS und extreme Fatigue bei nicht vollumfänglich verstandener Symptomatologie zu erhöhen und den Bedarf an Forschung, Orientierung für niedergelassene Ärzte sowie an Beratungsangeboten für Patienten hervorzuheben
Material und Methoden
Orientierende Recherchen in Form einer fokussierten Informationsbeschaffung.
Ergebnisse
In verschiedenen Forschungsprojekten konnte die Hypothese von postinfektiöser ME/CFS als Autoimmunerkrankung bestätigt werden. Generell erschweren sowohl die Heterogenität der diagnostischen Kriterien als auch die Vielfalt von Formulierungen zur Beschreibung der Symptomatik sowie verschiedene Codierungsmöglichkeiten eine klare Zuordnung der Symptome zu einem Krankheitsbild. Belastungsintoleranz wurde als schwerwiegendes Symptom einer Post-COVID-19-Erkrankung identifiziert. Aus diesem Grund werden aktuell die Empfehlungen in internationalen Leitlinien insbesondere hinsichtlich von Pacing überarbeitet. Die Auswirkungen auf Empfehlungen bei tumorbedingter Fatigue oder bei MS sind unklar.
Schlussfolgerung
Vor dem Hintergrund eines abnehmenden „burden of disease“ durch steigende Impfraten sollte die Forschung zu Fatigue nicht nur viral bedingte Erkrankungen umfassen.
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