Erschienen in:
05.03.2018 | Tumorlysesyndrom | Leitthema
Onkologische Notfälle in der Chemotherapie
Febrile Neutropenie, Tumorlysesyndrom und Paravasate
verfasst von:
Dr. G. von Amsberg
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Uroonkologische Notfälle können durch den Tumor selbst, eine Behandlungskomplikation oder nicht-onkologische Erkrankungen verursacht sein. Im Fokus dieser Übersichtsarbeit stehen chemotherapiebedingte Notfälle. Schwerpunkte sind die febrile Neutropenie (FN), das Tumorlysesyndrom (TLS) und Paravasate.
Ziel der Arbeit
Das Ziel der Arbeit ist ein Überblick über wichtige chemotherapiebedingte Notfälle sowie über die zu ergreifenden Behandlungsmaßnahmen.
Material und Methoden
Für den Artikel wurden die ESMO(European Society of Medical Oncology)-, EORTC(European Organization for Research and Treatment of Cancer)- und S3-Leitlinen herangezogen sowie eine PubMed-Analyse zu den Stichwörtern „febrile neutropenia“, „extravasation“ und „tumor lysis syndrome“ durchgeführt. Die nach Ansicht der Autorin wichtigsten Artikel wurden zusammengefasst.
Ergebnisse
Eine entscheidende Voraussetzung für die richtige Behandlung eines chemotherapiebedingten Notfalls ist eine umfassende Anamnese und körperliche Untersuchung. Von besonderem Interesse sind dabei: a) die onkologische Erkrankung (Proliferationsrate und Tumorlast), b) die applizierte Substanz (z. B. Risiko einer FN, gewebetoxisches Potenzial bei Paravasaten), c) der körperliche Zustand des Patienten, d) das Alter und relevante Begleiterkrankungen (z. B. kardiovaskuläre Vorerkrankung). Basierend auf der sich daraus ergebenden Diagnose und dem individuellen Risikoprofil müssen gezielte therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Bestimmte Komplikationen verlangen ein interdisziplinäres Vorgehen.
Schlussfolgerung
Neue Behandlungsoptionen wie Checkpoint-Inhibitoren werden künftig die Diagnose und Behandlung uroonkologischer Notfälle erschweren. Eine verbesserte Diagnostik ist erforderlich, um im Notfall die richtigen Konsequenzen zu ziehen.