Typ-1-Diabetes: Gute Glukoseeinstellung schützt das Gehirn

Ein gutes Glukosemanagement zahlt sich für Typ-1-Diabetiker langfristig in vielerlei Hinsicht aus. Beispielsweise sinkt das Risiko, im Alter dement zu werden. Mit Hilfe einer intensiven Diabetestherapie, bei der − soweit gefahrlos möglich − Glukosewerte wie bei Nichtdiabetikern angestrebt werden, lässt sich bei Typ-1-Diabetikern das Risiko für vaskuläre Erkrankungen deutlich senken. Auch für das spätere Demenzrisiko scheint die Blutzuckereinstellung eine Rolle zu spielen, zumindest ließ sich ein derartiger Zusammenhang bei Typ-2-Diabetikern feststellen. Ob das in gleicher Weise auch für Menschen mit Typ-1-Diabetes gilt, haben nun US-amerikanische Mediziner an 3433 Mitgliedern des Kaiser-Permanente-Northern-California-Krankenversicherungs- und versorgungssystems überprüft. Die Teilnehmer, die zwischen 1996 und 2015 in die Studie aufgenommen wurden, waren als Typ-1-Diabetiker im Diabetesregister des Systems gelistet und zum Zeitpunkt ihres Studieneintritts mindestens 50 Jahre alt. Die Studienautoren sichteten die Patientenakten vom Zeitpunkt der Studienaufnahme bis zum Studienende am 30. September 2015, suchten nach HbA1c-Werten und dokumentierten Demenzdiagnosen sowie anderen Komorbiditäten. Schlechte Blutzuckereinstellung, hohes Demenzrisiko Während des medianen Beobachtungszeitraums von 6,3 Jahren waren 155 Patienten an einer Demenz erkrankt. Es ließ sich erkennen, dass das Demenzrisiko mit steigender Zahl an HbA1c-Messwerten von 8% und höher zunahm, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit. Das blieb auch so, wenn der Gesundheitszustand der Probanden zu Studienbeginn berücksichtigt worden war. Konkret lag das Demenzrisiko von Typ-1-Diabetikern, bei denen über die Hälfte der HbA1c-Messungen einen Wert zwischen 8 und 8,9% bzw. darüber ergeben hatte, um 65% bzw. 79% höher als bei Typ-1-Diabetikern, bei denen seltener (< 50% aller Messungen) so hohe HbA1c-Werte dokumentiert worden waren. Umgekehrt hatten Probanden, deren HbA1c-Werte überwiegend zwischen 6% und 6,9% bzw. 7% und 7,9% lagen, ein um 45% niedrigeres Demenzrisiko als Patienten, bei denen weniger als die Hälfte der Werte so niedrig ausfiel. Demenzrisiko lässt sich senken Mit einer dauerhaft guten Blutzuckereinstellung lässt sich das Demenzrisiko von Typ-1-Diabetikern im Alter beeinflussen. Eine wichtiger Punkt, wie die Studienautoren betonen, denn angesichts der stetig steigenden Patientenzahlen und der enormen therapeutischen Fortschritte werde auf lange Sicht die Zahl der betagten Typ-1-Diabetiker weiter wachsen und infolge auch der Stellenwert der Demenzerkrankungen.

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