Erschienen in:
12.01.2021 | Polyzystisches Ovarialsyndrom | CME
Metformin – nichtglykämische Wirkungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans-Georg Joost
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Das Biguanid Metformin ist auch nach der Einführung neuerer Antidiabetika wie der DPP-4- (Dipeptidylpeptidase 4) und der SGLT-2-Inhibitoren (SGLT-2: „sodium dependent glucose transporter 2“) der Erstlinienwirkstoff in der Typ-2-Diabetes-Therapie. Hierfür sind neben der nachhaltigen Blutzuckerspiegelsenkung auch nichtglykämische Wirkungen verantwortlich: 1. der antiatherosklerotische Effekt mit Senkung der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität, 2. die moderate Abnahme des Körpergewichts sowie 3. die Reduktion des Risikos diabetesassoziierter Karzinome (Kolon, Leber, Pankreas). Weitere nichtglykämische Wirkungen mit bislang unklarem therapeutischem Potenzial sind die Verlängerung der Lebensdauer von Modellorganismen sowie thyreostatische, antientzündliche und antibakterielle Effekte. Gastrointestinale Irritationen führen bei 5 % zum Absetzen von Metformin. Die potenziell tödliche Laktatazidose ist eine sehr seltene, bei Beachtung der Kontraindikationen vermeidbare Komplikation.