Zusammenfassung
Eine strukturierte allgemeine, gynäkologische und schmerzmedizinische Anamnese ist der Ausgangspunkt einer abgestuften und gezielten biopsychosozialen Diagnostik bei chronischen Unterbauchschmerzen. Eine ausführliche Anamnese fördert eine tragfähige Arzt-Patientin-Beziehung. Eine schmerzmedizinische Anamnese erweitert schrittweise den Fokus vom Unterbauch auf das gesamte körperliche und seelische Befinden der Patientin sowie vom subjektiven Erleben der Patientin auf ihre Interaktion mit Ärzten, Partner und Familie. Eine strukturierte Anamnese erfasst somatische und psychosoziale Warnhinweise. Sie erlaubt Arbeitshypothesen über den Anteil von somatischen oder psychischen Krankheitsfaktoren am chronischen Unterbauchschmerz. Übertragung und Gegenübertragung beeinflussen die Arzt-Patientin-Beziehung. Zu einem gelungenen Arzt-Patientin-Gespräch gehört auch die Fähigkeit des Arztes, auf die eigenen Gefühle zu achten.