Zusammenfassung
An urologischen Tumoren treten bei Kindern das Neuroblastom, der Wilms-Tumor sowie andere Nierentumoren, daneben das urogenitale Rhabdomyosarkom und Hodentumoren auf. Das Neuroblastom stellt das häufigste extrakraniale Malignom bei Kindern dar und lässt sich mittels der Katecholaminmetaboliten im Urin nachweisen. Ein entsprechendes Screening führte jedoch trotz hoher Entdeckungsrate nicht zu einer höheren Heilungsrate: frühe Stadien des Neuroblastoms bilden sich offenbar häufig spontan zurück. Der Tumor wird operiert und per Chemotherapie behandelt. Der Wilms-Tumor ist bedingt durch Mutationen der Wilms-Tumor-Suppressorgene WT1 und WT2 und oft assoziiert mit Fehlbildungen; therapeutisch kommen je nach Stadium Operation, Chemotherapie und ggf. Radiatio zum Einsatz. Das urogenitale Rhabdomyosarkom entwickelt sich am häufigsten in der Blase, Prostata oder paratestikulär – entsprechend radikal muss je nach Stadium die Resektion ausfallen, kombiniert mit Chemo- und Strahlentherapie. Hodentumoren sind bei Kindern selten, treten gehäuft zwischen 2 und 4 Lebensjahren und im Jugendalter auf. Bei Intersexsyndromen, v. a. mit persistierendem Y-Chromosom, treten gehäuft Hodentumoren auf. Je nach Tumortyp kommen Ablatio testis oder zusätzlich eine Chemotherapie in Betracht.