Erschienen in:
05.05.2022 | Harnwegsinfektionen | Leitthema
Urosepsis – sicher diagnostizieren und effektiv behandeln!
verfasst von:
PD Dr. med. habil. Jennifer Kranz, FEBU, MHBA, Dr. med. univ. Fabian Stangl, Priv.-Doz. Dr. med. Christoph Kuppe, Prof. Dr. med. Florian Wagenlehner, Univ.-Prof. Dr. med. Matthias Saar, Priv.-Doz. Dr. med. Laila Schneidewind
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Harnwegsinfektionen zeichnen sich durch ein breites klinisches Erscheinungsbild aus und reichen von der unkomplizierten Zystitis bis hin zum septischen Schock. 9–31 % aller Septikämien haben einen urogenitalen Fokus und werden als Urosepsis bezeichnet. Die Urosepsis tritt häufig im Zusammenhang mit gesundheitssystemassoziierten Infektionen auf. Einen wesentlichen Risikofaktor stellt die obstruktive Uropathie (z. B. Urolithiasis, Tumoren, Strikturen etc.) dar. Schwere und Verlauf der Urosepsis sind neben der Pathogenität des Erregers von der Art und dem Ausmaß der individuellen Immunantwort abhängig. Die Therapie gliedert sich in eine kausale (antimikrobielle Therapie und Fokussanierung), supportive (hämodynamische und pulmonale Stabilisierung) und adjunktive (Glukokortikoid- und Insulin-Therapie) Therapie und sollte ohne Zeitverzug initiiert werden. Dem demographischen Wandel geschuldet ist zukünftig mit einer weiteren Zunahme der Uroseptikämien zu rechnen, weswegen jeder Urologe mit der zielgerichteten Diagnostik und effektiven Therapie vertraut sein sollte.