03.11.2020 | Entzündlich-rheumatische Erkrankungen | CME
Diagnostik, Therapie und Prophylaxe des Herpes zoster
Erschienen in: Zeitschrift für Rheumatologie | Ausgabe 10/2020
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Bei verminderter zellulärer Immunität verursacht das zuvor latente Varizella-Zoster-Virus (VZV) das charakteristische klinische Bild eines gürtelförmigen bläschenbildenden Exanthems des Herpes zoster. Die klinischen Prodromi eines Herpes zoster sind oft unspezifisch und führen nicht selten zu initialen Fehldiagnosen. Die weitaus häufigste Komplikation des Herpes zoster stellt die postherpetische Neuralgie (PHN) dar, eine erneute hämatogene Dissemination wird jedoch nur selten beobachtet. Neben allgemeinen Faktoren wie höheres Alter und weibliches Geschlecht stellen besonders entzündlich rheumatische Erkrankungen und deren immunsuppressive Therapien wichtige Risikofaktoren für das Auftreten eines Herpes zoster dar. Eine in den ersten 72 h nach Beginn des Exanthems eingeleitete antivirale Therapie reduziert akute Symptome und das Risiko für Komplikationen. Der seit 2018 zur Verfügung stehende Subunit-Totimpfstoff weist eine hohe Effektivität und relativ gute Verträglichkeit auf, randomisierte kontrollierte Studien bei Patienten mit medikamentöser Immunsuppression bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen stehen derzeit aber noch aus.