Versorgung von Frühgeborenen

Auszug

Die eindrucksvolle Verbesserung der medizinischen Versorgung von Neugeborenen in den letzten 150 Jahren hat zu einer deutlichen Senkung der Säuglingssterblichkeit geführt. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts lag die Verantwortung für die Betreuung der Neugeborenen vor allem in den Händen der Hebammen und Geburtshelfer. Erst in den 1960er Jahren wurde der Begriff Neonatologie geprägt und die Neonatologie wurde als Spezialgebiet der Pädiatrie definiert [1]. Die deutliche Verbesserung der Überlebensfähigkeit von Frühgeborenen und die kontinuierliche Verschiebung der Grenze der Überlebensfähigkeit in immer frühere Schwangerschaftswochen hat die Perinatologie vor zunehmende medizinische und ethische Herausforderungen gestellt. In seinem Beitrag „Frühgeborene an der Grenze der Lebensfähigkeit“ stellt sich Christoph Bührer (Berlin) in einer sehr differenzierten Darstellung diesem sensiblen Thema. Unter anderem stellt er erhebliche Unterschiede der Empfehlungen zum Vorgehen im europäischen Vergleich vor, die im Wesentlichen auf unterschiedliche Bewertungen von langfristigen Behinderungen v. a. bei der Geburt vor der 24. Schwangerschaftswoche zurückzuführen sind. …