Erschienen in:
29.07.2020 | Gesundheitspolitik | Schwerpunkt: Brücken über die Sektorengrenze
Von der sektorenübergreifenden zur sektorenunabhängigen Versorgung
verfasst von:
Dr. S. Richard
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2020
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Zusammenfassung
Seit Jahrzehnten verharrt die Gesundheitsversorgung in den starren Grenzen der sektoralen Leistungserbringung. Patientinnen und Patienten bleiben allzu oft auf der Strecke, denn Informationsverluste und Abstimmungsdefizite zwischen den Sektoren sind eher die Regel als die Ausnahme. Mit einer Vielzahl von kleinteiligen zentralistischen Eingriffen hat die Gesundheitspolitik bisher versucht, die Angebote zu verbessern; die Spielregeln für die ambulante und stationäre Versorgung entwickeln sich dabei immer weiter auseinander. Krankenhäuser und die vertragsärztliche Versorgung stehen jedoch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und steigender Qualitätsanforderungen unter großem Anpassungsdruck, ihre Angebote weiterzuentwickeln. Dies bietet die Chance für die Neuausrichtung der Versorgung, unabhängig von den bisherigen Sektorengrenzen, sondern orientiert an Behandlungsprozessen der Patienten mit definierten Versorgungsaufträgen und Verantwortlichkeiten für die Koordination. Planung und Sicherstellung der Versorgung finden sektorenübergreifend auf regionaler Ebene statt. Der Freiraum für innovative Versorgungslösungen ist jenseits des Innovationsfonds deutlich auszuweiten, um die Gesundheitsversorgung an veränderte Anforderungen anzupassen.