15.07.2024 | Vorhofflimmern | Schwerpunkt: Herzrhythmusstörungen
Orale Antikoagulation bei supraventrikulären Rhythmusstörungen
verfasst von:
Dr. med. univ. Philipp Bengel, Samuel Sossalla, Borislav Dinov
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2024
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Zusammenfassung
Vorhofflimmern stellt die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung dar und ist mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Behandlung von Vorhofflimmern ist die orale Antikoagulation (OAK) zur Schlaganfallprävention. Für die Abschätzung des Schlaganfallrisikos und die damit verbundene Notwendigkeit einer OAK ist der CHA2DS2-VASc-Score als Risikobewertungsinstrument empfohlen. Bei der Mehrzahl der Patienten erfolgt die OAK heutzutage durch direkte orale Antikoagulanzien (DOAK), die in den vergangenen Jahren ihre Wirksamkeit bei moderatem Nebenwirkungsprofil bewiesen und die Vitamin-K-Antagonisten als Standardsubstanz abgelöst haben. Mittlerweile haben sich diese Prinzipien als gängige Praxis etabliert, jedoch bleiben zum Thema OAK bislang einige Fragen unzureichend beantwortet. Weiterhin ist ungeklärt, inwieweit die OAK nach einer erfolgreichen Pulmonalvenenisolation als Therapie des Vorhofflimmerns weitergeführt werden muss oder in manchen Fällen sogar beendet werden kann. Auch ist in den letzten Jahren der Umgang mit subklinischem Vorhofflimmern bzw. in kardialen Herzrhythmusgeräten detektierten atrialen Hochfrequenzepisoden in den Fokus gerückt. Hier ist v. a. noch offen, ab welcher Dauer der atrialen Hochfrequenz eine OAK verabreicht werden sollte. Aktuell muss sogfältig zwischen dem Nutzen der Schlaganfallprävention und dem Risiko der Blutungskomplikationen abgewogen werden.